Auch Nummer 6 hat jetzt sein Ticket ins All
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
17. März 2014
Auch der letzte der 2009 neu eingestellten ESA-Astronauten
hat heute eine Langzeitmission auf der Internationalen Raumstation ISS zugeteilt
bekommen. Der Franzose Thomas Pesquet wird 2016 zur ISS fliegen. Während seiner
Zeit im All soll auf der Raumstation eine hochgenaue Atomuhr installiert werden,
mit deren Hilfe man Einsteins Relativitätstheorie überprüfen will.
Thomas Pesquet beim Training für einen
Außenbordeinsatz im All.
Foto: NASA/ESA-J.Blair |
Der französische ESA-Astronaut Thomas Pesquet wurde jetzt offiziell für eine
Langzeitmission auf der Internationalen Raumstation ISS im Jahr 2016 ausgewählt.
Dies gab heute der ESA-Generaldirektor, Jean Jacques Dordain, im Beisein der
französischen Ministerin für Hochschulwesen und Forschung, Geneviève Fioraso,
und des Präsidenten der französischen Raumfahrtagentur CNES, Jean-Yves Le Gall,
bekannt. Die Ankündigung erfolgte in Absprache mit den an der ISS beteiligten
internationalen Partnern.
Mit dieser Ernennung sind nunmehr alle sechs der 2009 neu aufgenommenen
ESA-Astronauten in einem Ausbildungszeitraum von maximal sieben Jahren einer
Mission zur ISS zugeteilt worden. "Mit der Auswahl von Thomas Pesquet geht für
die Nachwuchsastronauten unseres Korps eine erste Phase zu Ende, in der es galt,
jedem von ihnen einen Flug in den Weltraum zuzuteilen", so Dordain. "Die
Ernennung zeugt außerdem von dem guten Ruf, den die ESA und ihr Astronautenkorps
bei den internationalen Partnern der ISS bzw. der internationalen
Astronautengemeinde genießt. Die Flugerfahrungen der neuen ESA-Astronauten sind
eine solide Basis für weitere Beiträge der ESA-Mitgliedstaaten zu bemannten
internationalen Explorationsmissionen."
Der aus Rouen in der Normandie gebürtige Pesquet hat Luft- und
Raumfahrttechnik studiert und war als Pilot in der zivilen Luftfahrt tätig. Er
wird nun als zehnter französischer Astronaut in den Weltraum fliegen. Sein
Landsmann Léopold Eyharts hatte zuvor die Inbetriebnahme und anfängliche Nutzung
des von der ESA gebauten Weltraumlabors Columbus unterstützt. Die ESA
hat als ISS-Partner ein Anrecht auf die Nutzung der ISS-Ressourcen, was auch die
Unterstützung von Missionen europäischer Astronauten beinhaltet.
Während Pesquets Mission wird auf der Raumstation eine Atomuhr angebracht,
die im Verbund mit anderen Atomuhren auf der Erde Einsteins Relativitätstheorie
überprüfen und noch genauere Zeitmessungen ermöglichen soll. Die Ergebnisse
hieraus könnten die Genauigkeit der Satellitennavigation verdoppeln und somit zu
einer präziseren Positionsbestimmung auf der Erde beitragen.
"Ich erinnere mich noch genau an den aufregenden Augenblick meiner Ernennung
und ich freue mich für Thomas Pesquet, dass er diesen Moment heute auch erleben
darf", so Thomas Reiter, ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt und Betrieb und
selbst ehemaliger Astronaut. "Ihm steht noch eine spannende Zeit bevor, in der
es gilt, alle Systeme der Internationalen Raumstation beherrschen zu lernen und
die einzigartigen Experimente unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit
vorzubereiten."
Dem ist sich auch Pesquet bewusst: "Natürlich bin ich froh darüber, für eine
Mission ausgewählt worden zu sein, aber das ist nur der Anfang einer neuen
Etappe für mich. Vor meinem Flug stehen noch viele Arbeits- und
Trainingsstunden. Mein Traum wird für mich erst dann in Erfüllung gehen, wenn
ich auch tatsächlich auf der Internationalen Raumstation arbeiten kann."
Thomas Pesquet schreibt beim Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Account
@Thom_astro.
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