Mit neuer Software ins neue Jahr
von Stefan Deiters astronews.com
24. Dezember 2013
Der Marsrover Curiosity hat vor Weihnachten noch
eine aktualisierte Betriebssoftware bekommen. Beim ersten Versuch das Upgrade zu
aktivieren, hatte es Anfang November einen unerwarteten Neustart gegeben. Jetzt
lief alles ohne Probleme. Die Aufmerksamkeit soll in den nächsten Tagen den
Rädern des Rovers gelten.
Selbstporträt
von Curiosity von Anfang Februar 2013.
Bild: NASA / JPL-Caltech / MSSS |
Das Betriebsteam des Marsrovers Curiosity am Jet Propulsion
Laboratory (JPL) der NASA im kalifornischen Pasadena hat ein Upgrade der
Steuersoftware des Rovers erfolgreich abgeschlossen. Es war die dritte
Aktualisierung der Bordsoftware von Curiosity seit der Landung im
Gale-Krater im August des vergangenen Jahres. "Curiosity läuft nun mit
Version 11 der Steuersoftware", erklärte Jim Erickson vom JPL, der
Projektmanager für das Mars Science Laboratory, zu dem Curiosity
gehört.
Eigentlich sollte die aktualisierte Software bereits Anfang November aktiviert
werden, doch kam es dabei zu einem unerwarteten Neustart (astronews.com
berichtete), so dass man zunächst mit der Version 10 weiterarbeitete. Die
jüngste Aktualisierung auf Version 11 verlief dann ohne Probleme.
Durch die Aktualisierung der Steuersoftware werden die Fähigkeiten von
Curiosity erweitert. So kann der Rover dank der neuen Version mit seinem
Roboterarm auch sicher arbeiten, wenn er sich an Berghängen befindet - eine
Fähigkeit, die nach Erreichen des Zentralbergs des Gale-Kraters wichtig werden
wird. Außerdem können nun mehr Daten über Nacht gespeichert werden, um
selbstständige Fahrten auch über mehrere Tage durchführen zu können.
Als nächstes plant das Betriebsteam nun, den Rover in einen relativ flachen
Bereich zu fahren, um hier die sechs Aluminium-Räder mithilfe des Mars Hand
Lens Imager (MAHLI) am Roboterarm einer eingehenden Überprüfung zu
unterziehen.
"Wir wollen eine komplette Bestandsaufnahme über den Zustand der Räder machen",
erklärt Erickson. "Dass Beulen und Löcher auftreten, haben wir erwartet, doch
scheint die Abnutzung der Räder im Laufe des letzten Monats zugenommen zu haben.
Dies dürfte damit zu tun zu haben, dass wir über unebeneres Gelände gefahren
sind. Die Räder können auch starke Beschädigungen aushalten, ohne dass die
Fahrfähigkeit des Rovers beeinflusst wird. Wir würden allerdings gerne
verstehen, welchen Einfluss die gegenwärtige Geländeform auf die Räder hat, um
künftige Fahrten besser planen zu können."
Curiosity hatte zuletzt einen Bereich durchquert, in dem es zahlreiche
scharfkantige Felsen im Boden gab. Künftige Fahrten könnten daher so geplant
werden, dass man solche Bereiche lieber umfährt.
Curiosity hatte (wie berichtet) im Sommer die
Region Glenelg verlassen und sich auf den Weg zu einer
Stelle am Rand des Zentralbergs des Gale-Kraters gemacht, von der aus der Rover
geschichtete Ablagerungen in den unteren Hangregionen des Bergs gut erreichen
kann.
Während des 8,6 Kilometer langen Wegs soll Curiosity an bestimmten
Stellen, die den Forschern interessant erscheinen, Pausen für wissenschaftliche
Untersuchungen machen.
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