Wetter gefährdet Atlantis-Start
von Stefan Deiters astronews.com
6. Februar 2008
Morgen könnte es endlich soweit sein: Am Abend unserer Zeit
soll die Raumfähre Atlantis mit dem europäischen Weltraumlabor
Columbus an Bord zur Internationalen Raumstation ISS starten. Bei der NASA
hofft man noch, dass der Start wie geplant durchgeführt werden kann, sieht aber
auch sorgenvoll auf die Wettervorhersage, die gar nicht gut aussieht.
Die Atlantis auf der Startrampe. Klappt der
Start morgen trotz der ungünstigen
Wettervorhersage? Foto:
NASA / Cheryl L. Mansfield
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Morgen Abend könnte es soweit sein: Endlich würde die Raumfähre Atlantis
das europäische Weltraumlabor Columbus zur ISS bringen und damit die
ISS um ein wichtiges Bauteil ergänzen. Leroy Cain, Chef des Missions-Management
Teams bei der NASA, ist überzeugt davon, dass die Atlantis und das
Welttraumlabor in ausgezeichneter Verfassung sind - genau wie das gesamte Team:
"Alle sind in ausgezeichneter Form und bereit loszulegen", so Cain. Vergangene
Woche hatte ein verbogener Kühlschlauch im Laderaum zunächst noch für
Ungewissheit gesorgt, stellte dann aber keinen Grund dar, den Start zu
verschieben.
Am meisten Kopfzerbrechen bereitet den NASA-Verantwortlichen derzeit das
Wetter: Zur Zeit liegen die Chancen, dass die Wetterbedingungen einen Start
zulassen, lediglich bei 40 Prozent. An den kommenden Tagen wird sich das Wetter
aber tendenziell eher verbessern.
Die letzten Tage verbrachte die Mannschaft der Atlantis mit
intensiven Vorbereitungen und Trainingseinheiten für die Mission: Kommandant und
Pilot beispielsweise nutzten einen speziell ausgerüsteten Jet der NASA, um die
Landung des Space Shuttles noch ein letzten Mal zu trainieren, die
Missionsspezialisten gingen noch einmal alle ihre Aufgaben durch, die sie bei
der Montage von Columbus im All erledigen müssen. So konnte am
Simulator etwa noch einmal die Bedienung des Roboterarms geprobt werden, mit dem
das Labor aus dem Laderaum der Raumfähre gehievt und an die Station montiert
werden wird.
An Bord der Atlantis sind auch zwei Astronauten der ESA:
Hauptaufgabe des Deutschen Hans Schlegel und des Franzose Leopold Eyharts ist
die Inbetriebnahme des Weltraumlabors. Schlegel wird während zweier
Arbeitseinsätze im All wichtige Energie- und Verbindungsleitungen zwischen ISS
und Columbus verlegen. Während Schlegel mit der Atlantis
wieder zur Erde zurückkehren soll, wird Eyharts für einige Zeit einen Platz in
der Stammbesatzung der ISS einnehmen.
Update (7. Februar 2008): Die Wahrscheinlichkeit für
geeignete Wetterbedingungen ist inzwischen weiter gesunken. Sie liegt derzeit
bei 30 Prozent.
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