Atlantis-Start verzögert sich weiter
von Stefan Deiters astronews.com
28. Dezember 2007
Der Start der Raumfähre Atlantis verzögert sich
weiter: Am externen Treibstofftank der Raumfähre soll nun eine Steckverbindung
ausgetauscht werden, die für die Probleme mit
den Treibstoffsensoren verantwortlich sein könnte, die einen Start der Raumfähre seit
Anfang Dezember verzögert haben. Mit der Atlantis soll das europäische
Weltraumlabor Columbus zur Internationalen Raumstation ISS gebracht
werden.
Startet frühestens am 10. Januar 2008: die
US-Raumfähre Atlantis. Foto:
NASA / George Shelton
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Gestern hat die NASA entschieden, dass ein Steckverbindung am Außentank der
Atlantis entfernt und ersetzt werden soll, um so die Probleme mit den
Treibstoffsensoren des Tanks zu lösen. Während mehrerer Startversuche war es im
Dezember - wie berichtet - zu fehlerhaften Anzeigen der Treibstoffsensoren
gekommen, die während des Flugs melden sollen, dass der Tank leer ist,
damit dann die Triebwerke abgeschaltet werden können. Dies ist wichtig, wenn
beispielsweise durch ein Leck oder eine nicht optimale Treibstoffmischung der
Treibstoff schneller verbraucht wird als berechnet.
Offenbar gibt es eine Art Wackelkontakt in den elektrischen Verbindungen
zwischen den Sensoren und der Raumfähre. Die NASA hofft nun, dass die
Steckverbindung am Außentank für das Problem verantwortlich ist und will
diese durch eine andere Steckverbindung ersetzten. Die neuen Steckverbindungen sind schon mehrfach
erfolgreich auf Centaur-Raketenstufen geflogen, wo es vor einigen Jahren
offenbar ähnliche Probleme gab.
Auf einen neuen Starttermin will sich die NASA derzeit noch nicht festlegen.
Schon der bislang geplante 10. Januar sei mehr ein Platzhalter gewesen, damit
die NASA-Angestellten in Ruhe in den Weihnachtsurlaub gehen können. Je nach
Fortgang der Reparaturen könnte sich der Start nun um einige Tage oder einige
Wochen verschieben. In Medienberichten wird spekuliert, dass - verlaufen der
Austausch der Steckverbindung und die anschließenden Tests nach Plan - ein
Start in der letzten Januar-Woche möglich wäre.
Allerdings besteht nach NASA-Angaben auch die Möglichkeit, dass gar nicht die
leicht zugängliche äußere Steckverbindung des Treibstofftanks, sondern die
innere Verbindung Grund für den Wackelkontakt ist. Es würden zwar bislang alle
Untersuchungen darauf hindeuten, dass die äußere Steckverbindung Schuld an den
Problemen ist, ganz sicher sei dies aber nicht. Müssten die inneren Verbindungen ausgetauscht werden, wären
erheblich aufwendigere Arbeiten erforderlich, bei denen man in den
Treibstofftank einsteigen müsste. Dies könnte aber nicht mehr auf der Startrampe
geschehen.
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