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SPACE SHUTTLE
Weltraumlabor Columbus vor dem Start
Redaktion / DLR-Pressemitteilung
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27. November 2007

Am Nikolaustag soll es soweit sein: Mit der Raumfähre Atlantis wird das europäische Weltraumlabor Columbus zur Internationalen Raumstation ISS gebracht und anschließend während dreier Außenbordeinsätze montiert und in Betrieb genommen. Zwei europäische Astronauten werden die Arbeit der ISS- und Shuttle-Crew unterstützen.

Atlantis

Die Atlantis auf dem Weg zur Startrampe. Foto: NASA

Am 6. Dezember 2007 soll das europäische Raumlabor Columbus starten, um an der Internationalen Raumstation ISS montiert zu werden. Mit einer geplanten Lebenszeit von zehn Jahren ist Columbus das erste europäische Raumlabor für die Langzeitforschung unter Weltraumbedingungen. Der deutsche Astronaut Hans Schlegel und sein französischer Kollege Léopold Eyharts sind Crew-Mitglieder auf der Mission Columbus, die das Raumlabor an der ISS montieren und in Betrieb nehmen wird.

Gemeinsam mit fünf NASA-Astronauten sollen sie am 6. Dezember 2007 mit dem Space Shuttle Atlantis zum Flug STS-122 vom Kennedy Space Center in Florida starten. Die Mission Columbus besteht aus unterschiedlichen Abschnitten. Zunächst wird das europäische Labor während des zwölftägigen STS-122 Fluges an die Station angedockt und in Betrieb genommen. Dazu sind insgesamt drei Außenbordeinsätze notwendig.

Bei den ersten beiden Außenbordeinsätzen wird Hans Schlegel seine ersten beiden Ausstiege absolvieren. Beim dritten EVA ist geplant, die externen Versuchseinrichtungen am Columbus-Labor anzubringen. Schließlich erledigen die Astronauten weitere Aufbau- und Wartungsarbeiten. Hans Schlegel soll während seines Weltraumaufenthaltes zudem wissenschaftliche Experimente durchführen. Die Mission Columbus wird nach dem Abdocken des Space Shuttles Atlantis von Léopold Eyharts fortgeführt, der für drei Monate Mitglied der ISS-Expeditionscrew sein wird. Neben seinen Aufgaben als zweiter ISS-Flugingenieur führt er die Inbetriebnahme des europäischen Weltraumlabors fort, die internen Forschungsanlagen werden hochgefahren, sowie europäische Forschungs- und Bildungsaktivitäten durchgeführt. 

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Das Columbus-Labor wird Astronauten eine komfortable Umgebung bieten, um wissenschaftliche Forschung aus verschiedenen Disziplinen betreiben zu können. Das Columbus-Modul befindet sich während des Fluges in der Ladebucht des Space Shuttles Atlantis. Am vierten Flugtag wird es der deutsche ESA-Astronaut Hans Schlegel gemeinsam mit seinem amerikanischen Kollegen Rex Walheim am Knoten 2 ("Harmony") der ISS anbringen. Ein Großteil dieses ersten Außenbordeinsatzes verbringen die Astronauten damit, Columbus noch in der Ladebucht des Shuttles vorzubereiten und danach mit dem Roboterarm heraus zu heben. Mithilfe des Roboterarms der Internationalen Raumstation werden sie das Labor dann zu seiner permanenten Position an Steuerbord (rechts) des Knotens 2 befördern.

Nachdem Columbus mit der Station verbunden ist, werden Schlegel und Eyharts mit einigen NASA-Kollegen das Labor aktivieren und in Betrieb nehmen. Zunächst erfolgt die Verbindung mit den Stationssystemen für die Energieversorgung und den Wärmehaushalt. Wenn sie danach das Labor betreten haben, werden sie die Anordnung der Columbus-Einrichtung vom Startzustand in den Betriebszustand umbauen. Dazu sind unter anderem Halteklammern zu beseitigen, Forschungseinrichtungen zu verlagern und diese über Kabel mit den relevanten Columbus- und Stationssystemen zu verbinden. Die Inbetriebnahme des Labors ist eine äußerst komplexe Aufgabe, die nicht vollständig während der elftägigen Shuttle-Mission erfüllt werden kann.

Der ESA-Astronaut Eyharts, der im Anschluss für drei Monate auf der ISS bleibt, soll die weitere Inbetriebnahme von Columbus gemeinsam mit den zwei anderen Mitgliedern der ISS-Expeditionscrew 16 fortführen. In dieser Zeit werden sie alle Forschungseinrichtungen betriebsbereit schalten und an ersten Versuchen im europäischen Labor arbeiten. Nach der Montage des Labors an die Station übernimmt das im Raumfahrtkontrollzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen angesiedelte Columbus-Kontrollzentrum den Betrieb des Labors. Das Zentrum koordiniert darüber hinaus den Verlauf der europäischen Experimente.

Doch auch weitere Aufgaben sind während der kommenden Shuttle-Mission geplant: Während ihres dritten Außenbordeinsatzes werden die Astronauten ein ausgefallenes Gyroskop, eine Art Kreisel, abbauen, das zeitweilig an einer externen Lagerplattform angebracht war. Es wird in der Ladebucht des Shuttles verstaut und zurück zur Erde gebracht. Die Gyroskope dienen dazu, die Lage der Station zu kontrollieren. Während des zweiten Außenbordeinsatzes werden der deutsche ESA-Astronaut Hans Schlegel und sein NASA-Kollege Rex Walheim einen Stickstofftank-Komplex ersetzen, der sich am Gitter P1 befindet. Die alte Tankanlage wird in der Ladebucht des Shuttles untergebracht und zurück zur Erde transportiert.

Aufgrund der Reibungskraft der äußeren Restatmosphäre verliert die Internationale Raumstation kontinuierlich leicht an Höhe, weshalb ihre Flugbahn von Zeit zu Zeit angehoben werden muss. So es der Treibstoffvorrat erlaubt, wird der Shuttle am neunten Flugtag hierfür seine Triebwerke zünden. Ansonsten übernimmt der russische Versorgungsfrachter Progress diese Aufgabe, wenn er an der Station angedockt hat. Künftig ist dafür auch auch der Einsatz des europäischen Automated Transfer Vehicles (ATV) geplant. Die so genannten Reboosting Operations werden stets so durchgeführt, dass sie nicht mit laufenden Experimenten zusammenfallen. Durch die Manöver kommt es zu einer Beeinträchtigung der Qualität der Schwerelosigkeit an Bord der ISS.

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siehe auch
Space Shuttle - die Berichterstattung über die amerikanischen Raumfähren
ISS - die Berichterstattung über Bau und Betrieb der Internationalen Raumstation
Links im WWW
Space Shuttle - Seiten der NASA
DLR
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