Amateure unterstützen Venus Express
von Stefan Deiters astronews.com
6. November 2007
Seit über eineinhalb Jahren schon bittet die
europäische Weltraumagentur ESA Amateurastronomen um Mithilfe: Ergänzend
zur Mission Venus Express sollen nämlich möglichst zahlreiche zusätzliche Beobachtungen unseres
Nachbarplaneten gemacht werden, die die Daten der Venus-Sonde
ergänzen. Jetzt hat die ESA ein neues Interface freigegeben, das das Hochladen
der Bilder noch einfacher machen soll.
UV-Blick auf den Venus-Südpol mit die Tag- und
Nachtseite unseres Nachbarn im Sonnensystem.
Bild: ESA / Max Planck Institut für Sonnensystemforschung |
Im März 2006 startete die ESA offiziell das Venus Amateur
Observing Projekt (VAOP). Mit dem Programm sollen Venusbeobachtungen von der Erde gesammelt
werden, die die Daten der im Mai 2006 gestarteten Venus-Sonde Venus Express ergänzen.
Dabei begann das Projekt schon im Vorfeld der Venus Express-Mission und
soll auch noch einige Zeit nach Ende der Mission der Raumsonde fortgeführt
werden.
Um die Beteiligung für Amateurastronomen noch einfacher zu gestalten, hat die
ESA Ende Oktober ein neues, webbasiertes Interface freigegeben, mit dem jeder
seine Venusbilder auf den Server der ESA hochladen kann. Dabei werden schon
während des Hochladens erste Tests durchgeführt, ob die Daten alle korrekt sind.
Die hochgeladenen Bilder erscheinen dann im Bereich "Recent Submissions".
Die an Venus Express beteiligten Wissenschaftler wollen mit dem VOAP
besonders Amateure ermuntern, den Fachleuten bei ihrer Erforschung unseres
Nachbarplaneten zu helfen. Zwar dürfte kein Amateur mit den Beobachtungsmöglichkeiten
der Profis mithalten können, doch haben Amateure einen entscheidenden Vorteil:
die Beobachtungszeit. Zeit an Profiteleskopen ist knapp bemessen und muss immer
zwischen vielen konkurrierenden Forscherteams aufgeteilt werden. So sind
Amateuraufnahmen, die oft schon eine erstaunliche Qualität erreichen, hoch
willkommen.
Amateurastronomen, die sich an der Venusbeobachtung beteiligen wollen,
sollten allerdings schon über eine gewisse Mindestausrüstung verfügen: Neben
einem ausreichend großen Teleskop gehört dazu eine monochrome CCD-Kamera sowie
Filter für das U-, V- und I-Band. Weitere Details zu den Anforderungen sind auf
den speziellen ESA-Seiten des Projektes nachzulesen.
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