COLUMBIA-TRAGÖDIE
Plasma im
linken Fahrwerkschacht
von Stefan
Deiters
astronews.com
14. Februar 2003
Die
unabhängige Kommission zur Untersuchung der Absturzursache der
US-Raumfähre Columbia hat gestern ihren ersten vorläufigen Bericht vorgelegt.
Danach muss heißes Gas in den linken Fahrwerkschacht des Shuttles
eingedrungen sein. Eine fehlende Kachel im Hitzeschild hätte die Katastrophe
nicht auslösen können.
Das Missionslogo der Mission STS 107. Bild: NASA |
Die Analyse der Sensordaten, so heißt es in einem Statement des Columbia
Accident Investigation Board, deute darauf hin, dass heißes Plasma in den
linken Fahrwerksschacht der Raumfähre eingedrungen ist. Nur so könne man nämlich
den an dieser Stelle gemessenen Temperaturverlauf während des Wiedereintritts in
die Erdatmosphäre erklären.
Bei dem Plasma handelt es sich um extrem heißes Gas,
das sich beim Flug durch die Erdatmosphäre rund um das Shuttle bildet.
Nach Ansicht der Experten hätte eine fehlende Kachel im Hitzeschild der
Raumfähre nicht ausgereicht, um die Temperaturmessungen in den letzten Minuten
des Fluges der Columbia zu erklären. Nun prüft die Kommission verschiedene
Szenarien, durch die das Plasma in den Bereich des linken Flügels und des
Fahrwerkschachtes gelangt sein könnte.
Auszuschließen sei allerdings, so die Fachleute, dass das linke Fahrwerk zu
früh ausgefahren wurde. Dagegen sprechen sowohl die Daten über die Position des
Fahrwerks selbst als auch die Messungen der aerodynamische Widerstandskräfte in
dieser Zeit.
Die NASA sucht weiter nach Trümmerteilen der Columbia. Bislang wurden
westlich vom texanischen Ft. Worth keinerlei Trümmerteile der Raumfähre
entdeckt. Die Überreste der Columbia-Crew sind nach Angaben der Raumfahrtbehörde
inzwischen alle identifiziert worden.
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