COLUMBIA-TRAGÖDIE
NASA glaubt
an "anderen" Grund für Absturz
von Stefan
Deiters
astronews.com
6. Februar 2003
Die
US-Raumfahrtbehörde NASA sucht verstärkt nach einem "anderen" Grund für das
Auseinanderbrechen der Columbia beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. "Es
macht keinen Sinn, dass ein Stück Isolierung den Verlust der Raumfähre und ihrer
Besatzung verursacht hat", so Shuttle-Manager Ron Dittemore vor der
Presse.
Die Columbia im All. Foto: NASA |
Die NASA sucht inzwischen auch in den Bundesstaaten Kalifornien und Arizona
nach Überresten der Raumfähre Columbia, die am Samstag rund 16 Minuten vor der
geplanten Landung in Florida beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre
auseinander gebrochen ist. Shuttle-Manager Ron Dittemore sagte, dass die
Untersuchungen über den Grund der Katastrophe gut vorankommen. Man würde aber
inzwischen nach einem "anderen" Grund für das Auseinanderbrebhen des Shuttle
suchen und nicht mehr das Teil der Isolierung verantwortlich machen, das 80
Sekunden nach dem Start vom Haupttank abgefallen war und den linken Flügel der
Raumfähre getroffen hatte. "Es macht einfach keinen Sinn, dass dieses kleine
Stück den Verlust der Columbia und ihrer Crew bewirkt haben soll", so Dittemore.
Der Manager betonte erneut die Tatsache, dass unmittelbar bevor der Kontakt zur Columbia abriss,
es über dem Normalen liegende aerodynamische Widerstandskräfte auf die linke Seite
des Shuttles gab. Die Columbia
reagierte auf diese Kräfte, indem sie nach rechts zu drehen versuchte und dazu
zwei Düsen für 1,5 Sekunden zündete. "Sie hat das richtige getan, aber den Kampf
verloren."
Erfolglos waren die NASA-Fachleute bislang bei dem Versuch, weitere 32
Sekunden an Flugdaten wiederherzustellen, die von Computern am Boden
aufgezeichnet worden waren, nachdem der Funkkontakt zur Columbia abriss.
Am Boden arbeiten derzeit über 2.500 Menschen daran, die Trümmerteile der
Raumfähre zu lokalisieren. Bislang wurde in dem teilweise sehr unwegsamen
Gelände nur ein winziger Bruchteil des Shuttles entdeckt, darunter allerdings
größere Teil wie die Spitze der Raumfähre und Teile des Haupttriebwerks.
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