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SPACE SHUTTLE
Wasserschnecken im Weltall
Redaktion
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21. Januar 2003

Auf der US-Raumfähre Columbia, die planmäßig am Donnerstag der vergangenen Woche gestartet ist, laufen die Forschungsarbeiten auf Hochtouren. An Bord ist auch ein Süßwasseraquarium, in dem Fische, Wasserschnecken und so manches Kleingetier eine Reise  ins All erlebt - natürlich zu streng wissenschaftlichen Zwecken.

C.E.B.A.S.

Das High-Tech-Aquarium C.E.B.A.S. Foto: DLR

Am 16. Januar 2003 ist vom Kennedy Space Center in Florida das Space Shuttle Columbia zu einer 16-tägigen Wissenschaftsmission ins All gestartet (astronews.com berichtete). Mit an Bord befindet sich das biologische Experimentsystem C.E.B.A.S. des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Bei dem Minimodul C.E.B.A.S. (Closed Equilibrated Biological Aquatic System) handelt es sich um ein Neun-Liter-"High-Tech-Aquarium" mit Süßwasserfischen, Wasserschnecken, Wasserpflanzen und Mikroorganismen. Diese Lebewesen stehen im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens: Untersucht werden die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf Physiologie, Morphologie und Biochemie der einzelnen Aquarienbewohner. Die Ergebnisse werden auch für die Medizin von großer Bedeutung sein, da sie Rückschlüsse auf Knochenstoffwechsel und Bewegungskrankheiten des Menschen erlauben. Die Experimente werden in enger Kooperation von drei Wissenschaftlergruppen aus Stuttgart-Hohenheim, Bochum und Aachen geleitet.

Nach den beiden erfolgreichen Space Shuttle-Missionen 1998 ist das Mini-Ökosystem für den dritten Flug ein erprobtes und zuverlässiges wissenschaftliches Gerät. Durch die Wechselwirkungen zwischen den Organismen entsteht im Idealfall ein "geschlossenes", sich selbst erhaltendes System, das zur Funktion nur Lichtenergie von außen benötigt. Solche Systeme sind auch für erdferne Langzeitmissionen von großem Interesse, da sie die Astronauten mit Sauerstoff, Wasser und Nahrung versorgen und Abfallprodukte entsorgen können.

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Während 1998 ökologisch-technische Fragen des Systems im Vordergrund standen, stehen nun die Entwicklungs-, Fortpflanzungs- und Immunbiologie der Lebewesen im Mittelpunkt der Forschung. So soll zum Beispiel untersucht werden, wie sich der Einfluss von Schwerelosigkeit bei Fischen auswirkt. Hierzu werden unter anderem Daten zum Verhalten, zur Embryonalentwicklung, zum Abwehrsystem und Skelett der Tiere genau erfasst.

Bei dem Weltraumflug des Minilabors werden sich erstmals auch Schüler als "Weltraumwissenschaftler" betätigen. In Projekten, die von den beteiligten Wissenschaftlern initiiert wurden, werden Stuttgarter und Bremer Schulen Vergleichsversuche durchführen und ihre Ergebnisse über Pressemitteilungen und Internet präsentieren. EBOS (Educational Biological Outreach in Schools) ist eines dieser Schulprojekte und auch im Internet zu finden.

Neben dem Mini-Ökosystem sind auch vier Anlagen der Europäischen Raumfahrtagentur ESA mit an Bord des Space-Shuttle (astronews.com berichtete), in denen sieben weitere deutsche Arbeitsgruppen medizinisch-biologische und materialwissenschaftliche Experimente unter Schwerelosigkeit durchführen werden. Insgesamt werden die sieben Astronauten rund 100 wissenschaftliche Vorhaben betreuen. Die Landung des Shuttles mit dem wissenschaftlichen Proben- und Datenmaterial ist für den 1. Februar 2003 im Kennedy Space Center vorgesehen.

Links im WWW
Space Shuttle, Seiten der NASA
Educational Biological Outreach in Schools
siehe auch
Space Shuttle: Europäische Forschung im All - 16. Januar 2003
STS-107 Missionsseite
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