Inzwischen erhielt NEAR Shoemaker die nötigen Kommandos, um mit
der Datensammlung von der Oberfläche des Asteroiden zu beginnen. Am
Montagabend war das kleine Raumschiff in einer spektakulären und bislang
einmaligen Aktion auf dem über 300 Millionen Kilometer von der Erde
entfernten Felsbrocken aufgesetzt. Bis zur Landung hatte die Sonde
insgesamt rund 3,2 Milliarden Kilometer zurückgelegt.
Das Missionsteam gab mittlerweile bekannt, dass NEAR vermutlich
mit einer Geschwindigkeit von nur 1,5 bis 1,8 Metern pro Sekunde auf Eros
gelandet ist. Das wäre eine der langsamsten Landungen auf einem anderen
Himmelskörper. Die Düsen des Raumschiffs waren noch bis zum Aufsetzen
aktiv und konnten so den Aufprall abfedern. Die aktuelle Landestelle liegt
nur rund 200 Meter vom ursprünglich projektierten Ort entfernt. Während
des Sinkflugs hat NEAR 69 detaillierte Bilder von Eros zur Erde
gesandt und so die besten Aufnahmen geliefert, die je von einem Asteroiden
gemacht wurden. Auf den letzten Bildern sind Strukturen zu erkennen, die
einen Durchmesser von nur wenigen Zentimetern haben.
Am Dienstag gab es zunächst noch Überlegungen bei der NASA die Sonde
noch einmal zu starten, um so eine optimale Ausrichtung der Antenne zu
gewährleisten. Doch es stellte sich heraus, dass NEAR so günstig
gelandet war, dass es keine Probleme mit der Informationsübertragung
geben dürfte. In den nächsten Tagen sollen nun hauptsächlich Daten mit
dem Röntgen-Spektrometer der Sonde gesammelt werden. Davon erhoffen sich
die Wissenschaftler wertvolle Informationen über die
Oberflächenbeschaffenheit von Eros.