Das Zünden der Triebwerke brachte NEAR Shoemaker
in einen kreisförmigen Orbit, auf dem die Sonde nur rund 35 Kilometer vom
Zentrum des Asteroiden entfernt ist. Während der letzten Wochen hatte die
Sonde Eros in einem Abstand von rund 200 Kilometern umrundet. Während der
insgesamt fünfjährigen Mission hat NEAR bislang über drei
Milliarden Kilometer zurückgelegt und seit Januar über 150.000 Bilder
zur Erde geschickt.
"Die nächsten zwei Monate werden die größte Herausforderung der
gesamten Mission für das Operationsteams sein", urteilt Dr. Robert
W. Farquhar, Missionsdirektor für die Near Earth Asteroid Rendezvous
Mission an der Johns Hopkins Universität. "Wir arbeiten sehr eng mit
dem Navigationsteam am Jet Propulsion Laboratory zusammen, um den
Erfolg eines jeden Manövers zu gewährleisten. Das endgültige Absenken
des Orbits bis zum Aufschlag am 12. Februar ist eines der kompliziertesten
Manöver, aber es dürfte die Anstrengung wert sein. Wir erwarten dabei
Bilder, die zehnmal besser sind als alle Aufnahmen, die wir bisher
erhalten haben."
Doch noch hat NEAR Shoemaker eine Gnadenfrist: Die Sonde wird
bis zum 24. Januar in ihrem 35 Kilometer-Orbit bleiben, dann in einen 19
Kilometer Orbit einschwenken und Ende Januar auf den alten Orbit
zurückkehren. Während der tiefen Umrundungen von Eros wird das
Raumschiff in einem Abstand von nur drei Kilometern über die Enden des
Asteroiden fliegen. Dabei können mit Hilfe eines Röntgen-Spetrometers
wertvolle Daten über die Zusammensetzung des Asteroiden gesammelt werden.
Am letzten Tag von NEAR Shoemaker wird die Sonde eine Reihe von
Manövern ausführen, die es ihr ermöglicht, Aufnahmen aus einer Höhe
von nur 500 Metern zu machen, bevor sie letztlich auf Eros
aufschlägt.