Marslander soll im Mai 2018 starten
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
5. September 2016
Eigentlich hätte der Marslander InSight sein Ziel
schon fast erreicht haben sollen, doch dann musste die NASA die Mission nur
wenige Wochen vor dem Start verschieben. Grund waren Probleme mit einem
Instrument an Bord von InSight. Jetzt hat die amerikanische Raumfahrtbehörde den
neuen Starttermin endgültig bestätigt: Ab dem 5. Mai 2018 kann es losgehen.
Soll ab dem 5. Mai 2018 starten: der Marslander InSight.
Bild: NASA/JPL-Caltech [Großansicht] |
Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat den neuen Starttermin für die
InSight-Mission endgültig bestätigt: Die erste Möglichkeit für den Flug zum
Roten Planeten wird am 5. Mai 2018 sein. Eigentlich hätte die Mission bereits im
März 2016 starten und ein gutes halbes Jahr später landen sollen. Doch ein
Vakuum-Leck bei einem der Instrumente, dem Experiment SEIS (Seismic Experiment
for Interior Structure), machte den Planetenforschern einen Strich durch die
Rechnung. Mit InSight (Interior Exploration using Seismic Investigations,
Geodesy and Heat Transport) sollen die geophysikalischen Eigenschaften des Mars
untersucht werden.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nutzt die
zusätzliche Zeit bis zum Start, um das Sensorpaket HP3 (Heat Flow and Physical
Properties Package) - eine Thermalsonde mit einer "Maulwurf" genannten
Rammsonde, die sich bis zu fünf Metern tief in den Boden hämmern soll - zu
optimieren. "Wir überprüfen das Design erneut kritisch und versuchen, die
Risiken für den Betrieb der Sonde weiter zu reduzieren", erläutert Prof. Tilman
Spohn, Direktor des DLR-Instituts für Planetenforschung und wissenschaftlicher
Leiter des HP3-Experiments.
Etwa 10.000 Schläge
soll der Maulwurf auf dem Mars ausführen und dabei ein Band mit
Temperatursensoren in den Planetenboden bringen - in eine Tiefe, die bisher noch
nicht erreicht wurde auf dem Roten Planeten. "Da kommt auf das Innenleben
unserer Sonde eine große Schockbelastung zu."
Und eben diese wollen die
Wissenschaftler noch einmal vermindern. Dafür soll ein optimiertes
Qualifikationsmodell entworfen, gebaut und getestet werden: Übersteht das neue
Modell die Anforderungen im Live-Test in einer meterhohen, mit Sand gefüllten
Säule noch besser als das bisherige Flugmodell, wird ein optimiertes Flugmodell
gebaut und in den Mars-Lander eingebaut.
Allerdings: Niemand kennt die genaue
Beschaffenheit des Marsbodens, niemand kann garantieren, ob nicht ein Stein in
der Bohrrichtung des Maulwurfs liegen wird. "Wir können das Risiko reduzieren,
aber wir wissen auch, dass wir es nicht komplett eliminieren können - InSight
ist eine ungewöhnliche und sehr anspruchsvolle Mission." Hat die Sonde die
Temperatursensoren in den Boden gebracht, messen diese ein Marsjahr - also zwei
Erdjahre - lang die Temperatur und die Wärmeleitfähigkeit im Boden, woraus
schlussendlich der Wärmefluss des Planeten berechnet werden wird.
675 Millionen
Dollar hatte die NASA als Budget für die InSight-Mission vorgesehen. Mit der
Überarbeitung des Instruments SEIS der französischen Raumfahrtagentur CNES und
der zweijährigen Verzögerung geht die NASA von 153,8 Millionen Dollar
Zusatzkosten aus. Aktuelle Missionen sollen aber aufgrund der Zusatzkosten nicht
verschoben oder abgesagt werden.
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