Bau des nächsten Marslanders kann beginnen
von Stefan Deiters astronews.com
20. Mai 2014
Der Bau des nächsten Marslanders kann beginnen: Nachdem am
Freitag noch eine letzte Begutachtung erfolgreich absolviert wurde, steht der
Verwirklichung der Mission Interior Exploration Using Seismic Investigations,
Geodesy and Heat Transport (InSight) nichts mehr im Weg. Wichtige
Komponenten kommen dabei auch aus Europa.
InSight soll
aber 2016 das
Marsinnere erforschen.
Bild: NASA / JPL |
Der nächste NASA-Marslander kann gebaut werden: Die Mission Interior Exploration
Using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport (InSight) hat am
vergangenen Freitag erfolgreich eine letzte Begutachtung, den Mission
Critical Design Review, absolviert und damit grünes Licht für den Bau des Landers bekommen.
InSight soll auf der Marsoberfläche aufsetzen und mit verschiedenen Methoden vor
allem das Innere des Roten Planeten erforschen. Von den Daten erhoffen sich die
Wissenschaftler nicht nur neue Informationen über die Entwicklungsgeschichte des
Mars, sondern allgemein auch über die Entstehung und Entwicklung von
Gesteinsplaneten. Die dazu verwendeten Instrumente werden erstmals auf dem Mars
eingesetzt. Der Start von InSight ist für März
2016 geplant.
Bei der InSight-Mission spielen auch europäische Partner der NASA eine wichtige
Rolle. So liefern das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die
französische Raumfahrtagentur CNES die beiden wissenschaftlichen
Hauptinstrumente für die Mission. Auch die Raumfahrtagenturen der Schweiz und
von Großbritannien werden dabei eingebunden sein.
"Unsere Partner rund um den Globus haben schon wichtige Fortschritte gemacht, um
zu diesem Punkt zu gelangen und sind bereit, ihre Komponenten rechtzeitig zum Beginn der
Systemintegration im November zu liefern, die den nächsten
großen Meilenstein des Projekts darstellt", so Tom Hoffman, der Projektmanager
für InSight am Jet Propulsion Laboratory der NASA. "Unsere Aktivitäten verlagern
sich nun vom Entwurf und der Analyse zum Bauen und Testen der Hard- und
Software, die uns zum Mars bringt und uns das Erreichen der Missionsziele
ermöglicht."
InSight soll seismische Wellen im Marsinnern messen, die durch Marsbeben oder
Meteoriteneinschläge entstehen. Außerdem wird die Sonde die Wärme aus dem
Inneren des Planeten erfassen.
Mit dem Roboterarm des Landers soll dazu ein Seismometer auf der Oberfläche aufgestellt und mit einer Haube
geschützt werden. Der Arm wird auch eine Wärmesonde ausbringen, die sich einige
Meter tief in den Boden bohren soll. InSight wird zudem eine Art Wetterstation
und ein Magnetometer an Bord haben.
"Mars hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber
der Erde, wenn man verstehen will, wie bewohnbare Oberflächen entstehen", so
Bruce Banerdt, der verantwortliche Wissenschaftler für InSight am Jet Propulsion
Laboratory. "Beide Planeten haben dieselben Prozesse in ihrer Frühphase
durchgemacht. Der Mars jedoch kühlte, da er kleiner ist, schneller ab und wurde
weniger aktiv, während die Erde sich noch immer verändert. Daher sind auf dem
Mars die Hinweise auf die frühe Phase der Entwicklung von Gesteinsplaneten
besser erhalten."
InSight soll in der Nähe des Äquators des Mars landen und insgesamt 720 Tage
aktiv sein. Der Lander wird dem Marslander Phoenix ähneln, der 2008 in der
Nordpolarregion des Planeten gelandet war und von dort wichtige Daten zur Erde
gefunkt hat. Die längere Missionsdauer und die unterschiedlichen
wissenschaftlichen Ziele
machen jedoch einige Änderungen nötig.
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InSight, Seite
am Jet Propulsion Laboratory der NASA
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