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DEEP SPACE 1
Der Kern des Kometen Borrelly

von Stefan Deiters
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26. September 2001

Das Rendezvous der kleinen Sonde Deep Space 1 mit dem Kometen Borrelly am Wochenende hat offenbar alle Erwartungen der Wissenschaftler übertroffen: Die NASA konnte nun detaillierte Ansichten des Kometenkerns präsentieren, die in dieser Qualität bisher von noch keinem Kometen vorliegen.

Borrelly
Der Kern des Kometen Borrelly. Foto: JPL/NASA

Die Bilder, die die alternde Sonde nach dem Rendezvous in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag zur Erde schickte, sind die detailliertesten Ansichten, die bislang von einem Kometen vorliegen. Das kleine Raumschiff war in einem Abstand von nur rund 2.200 Kilometer ohne Schutz am Kometen Borrelley vorübergeflogen, einem Brocken aus Felsen und Eis von etwa acht Kilometern Länge.

Die Sonde übertraf bei der Begegnung mit dem Kometen alle Erwartungen des Teams und sandte außer Schwarz-Weiß-Fotos des Kerns auch Analysen der Gase und der Infrarotstrahlungen aus der Umgebung von Borrelly zur Erde und untersuchte, wie die Gase mit dem Sonnenwind wechselwirken. "Deep Space 1 ist in das Herz des Kometen vorgedrungen und hat überlebt um uns alle Einzelheiten dieses Abenteuers zu erzählen", freute sich Dr. Marc Rayman, Projektwissenschaftler am NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL). "Und die Aufnahmen sind sogar besser als die, die die Sonde Giotto 1986 vom Kometen Halley gemacht hat."

Doch nicht nur die technische Seite hat das Team in Kalifornien beeindruckt: "Das ist schon erstaunlich", meint etwa Dr. Laurence Soderblom, ein Geologe des Deep Space 1 Teams. "Diese Bilder verraten uns, dass ein Kometenkern deutlich komplexer ist, als wir angenommen hatten.  Es gibt dort stabiles Gelände, Ebenen, tiefe Einschnitte und sehr dunkles Material." Die Forscher fanden außerdem heraus, dass der Sonnenwind den Kometen anders "umspülte" als sie es erwartet hatten: Der Kern lag nicht etwa im Zentrum der Koma, sondern etwas versetzt und ein Strom aus Material schoss auf einer Seite ins All und bildete jene Wolke, die einen Kometen erst von der Erde sichtbar macht. "Die Entstehung der Koma ist nicht so ein einfacher Prozess wie wir dachten", urteilt Dr. David Young von der Universität von Michigan. "Das meiste Material aus geladenen Partikeln entsteht auf einer Seite und das hatten wird nicht erwartet."

Das hier gezeigte Bild ist die beste Aufnahme, die Deep Space 1 von Borrelly gemacht hat. Sie entstand nur 160 Sekunden vor der dichtesten Annäherung an den Kometen aus einer Entfernung von 3417 Kilometern. Ein Pixel der Kamera entspricht dabei etwa 45 Metern.

Links im WWW
Deep Space 1, Projekthomepage am JPL
siehe auch
DS1: Kometen-Rendezvous erfolgreich - 24. September 2001
DS1: Rendezvous mit Kometen Borrelly - 19. September 2001
DS1: Spektakuläre Rettungsaktion - 11. Juli 2000
DS1: Einsatzbereit auch ohne Star Tracker? - 27. Januar 2000
DS1: Völlig losgelöst von der Erde
- 19. Mai 1999

Antrieb für die Zukunft
- 7. April 1999
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