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DEEP SPACE 1
Einsatzbereit auch ohne Star Tracker?

von Stefan Deiters
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27. Januar 2000

Ein trickreiches Manöver erlaubte es dem Deep Space 1 Team Mitte Januar die kleine Sonde zur Erde auszurichten und so eine Unmenge von Daten auszutauschen. Damit könnte das Raumschiff, das sich nach Ausfall eines Sensors seit November im sogenannten Safe Mode befand, vielleicht bald wieder normal betrieben werden. 

Die Sonde Deep Space 1 befindet sich derzeit auf ihrer erweiterten Mission. Ihre Hauptaufgabe hatte das kleine Raumschiff bereits im letzten Jahr erfüllt und zwölf neue Technologien erfolgreich getestet. So verfügt DS1 unter anderem über ein fortschrittliches Ionentriebwerk und einen Computer, der die Sonde fast autonom steuern kann.

Während der verlängerten Mission versagte nun im November der Hauptsensor Star Tracker der Sonde, der es DS1 erlaubt, sich am Himmel zu orientieren. Der Star Tracker sollte eigentlich die Veränderung der Sternpositionen registrieren und daraus die Orientierung der Sonde berechnen. Dieser recht fortschrittliche Sensor gehörte ironischerweise nicht zu den zwölf auf Herz und Nieren getesteten Technologien an Bord von DS1.

Das Hauptproblem bestand nun darin, die mittlerweile rund 250 Millionen Kilometer von uns entfernte Sonde zur Erde auszurichten, um eine längere Datenübertragung über die Hauptantenne zu ermöglichen. Das Team am JPL schaffte dies auch ohne den Star Tracker mit einem Trick: Nachdem die Sonde zur Sonne ausgerichtet worden war, wusste das Raumschiff nicht in welche Richtung und wie weit es sich nun weiterdrehen sollte, um nach der Erde zu suchen. Mit Hilfe des NASA Deep Space Networks lauschten die Techniker nun auf die Signale der Sonde und warteten bis das Signal langsam stärker wurde während sich die Sonde immer mehr in Richtung Erde ausrichtete. Als die Sonde sich anschließend wieder von der Erde wegdrehte, klang das Signal ab. 

Mit diesen Informationen berechnete das Team dann den Zeitpunkt, zu dem man die Sonde abbremsen musste, damit sie exakt dann mit der Rotation aufhört, wenn sie zur Erde zeigt. Der Trick gelang: Mit der großen Hauptantenne des Raumschiffs konnten viele Daten übertragen werden, die an Bord von DS1 noch gespeichert waren - unter anderem Bilder vom Mars. Da es nun möglich ist, über eine sehr leistungsfähige Verbindung Kontakt zu DS1 herzustellen, könnte in Zukunft auch neue Software übertragen werden, die es erlaubt, die erweiterte Mission ohne den Star Tracker durchzuführen. Unter anderem war die Begegnung mit zwei Kometen geplant. Ob DS1 trotz dieser Verzögerung diese noch erreichen kann, ist aber fraglich.

Links im WWW
Deep Space 1, Projekthomepage am JPL
 
siehe auch
DS1: Völlig losgelöst von der Erde - 19. Mai 1999
Antrieb für die Zukunft
- 7. April 1999
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