Cassini benutzt um sich selbst im Raum zu drehen und damit die
Instrumente auf ein Ziel auszurichten drei elektrisch betriebene
Schwungräder. Bei einem dieser Räder war am 17. Dezember deutlich mehr Kraft
als gewöhnlich nötig, um es auf eine höhere Drehzahl zu bringen, so
dass der Bordcomputer der Sonde entschied, dass ein Fehler vorliegt und
daher ein Ersatzsystem aktivierte. Dieses dreht die Sonde mit Hilfe
kleiner Düsen. Da aber der Treibstoff für die Düsen für die
eigentliche Mission von Cassini, die Erforschung des Saturn,
gespart werden soll, entschied man vorsichtshalber, die Erkundung von
Jupiter zunächst einzustellen, bis das Problem komplett untersucht ist.
"Wir handeln nur vorsichtig während wir das System testen",
unterstrich Bob Mitchell vom NASA Jet Propulsion Laboratory nach
der Entscheidung. "Das alles braucht gar keine längerfristigen Auswirkungen haben,
doch wollen wir lieber alles testen, bevor wir die Schwungräder weiter
verwenden." Die Schwungräder werden ausschließlich zur Orientierung
der Sonde im Raum verwendet und haben keinen Einfluss auf die Bahn von Cassini.
Im Grunde genommen, so betonen die Experten vom Jet Propulsion
Laboratory, hätte sich die Sonde exakt so verhalten, wie sie sollte:
Als ein Problem auftrat, hat sie auf das Ersatzsystem umgeschaltet. Nach
ausführlichen Tests scheint das Problem aber mittlerweile nicht mehr zu
bestehen, so dass die drei Räder inzwischen wieder aktiviert wurden. Neue
Bilder wird es in den nächsten Tagen trotzdem nicht geben, da die Sonde
zur Überwachung ihre Hauptantenne die ganze Zeit zur Erde gerichtet haben
wird.
Als Ursache für das Problem vermuten die Techniker, dass vielleicht
irgendetwas in das Schwundgrad geraten ist, was dieses behindert hat, sich
aber mittlerweile nicht mehr dort befindet. Zum geplanten Vorüberflug an
Jupiter in einem Abstand von 9,7 Millionen Kilometern am 30. Dezember
sollen alle Geräte wieder aktiviert sein. Bilder aus der Zeit vor dem
Abschalten der Kamera werden noch regelmäßig auf der Cassini-Webseite
veröffentlicht - unter anderem auch das des Jupiter und seines vulkanischen Mondes Io (unser
Bild) aus einer Entfernung von 19.5 Millionen Kilometern.