Die Farbbilder, die Cassini am 22. und 23 Oktober machte, haben
eine so gute Auflösung, dass man noch Strukturen erkennen kann, die nur
380 Kilometer groß sind. Der Jupiter dreht sich mehr als doppelt so
schnell wie die Erde um die eigene Achse, so dass ein Jupitertag nur rund
zehn Stunden dauert. Die zeitliche Entwicklung ist auf den neun Bildern
von oben links nach unten rechts zu sehen: Die Wolkenstrukturen wandern
von der linken zur rechten Seite bevor sie auf der Nachtseite des Planeten
verschwinden.
Die bekannteste Wolkenstruktur auf dem Jupiter, der Große Rote
Fleck, kann man auf dem dritten Bild zum ersten Mal erkennen. Auf der
vierten Aufnahme, die rund eine Stunde und 40 Minuten später entstanden
ist, ist er schon deutlich nach rechts gewandert. Er bleibt dann bis zur
neunten Aufnahme verschwunden, die genau eine Umdrehung nach dem dritten
Bild entstanden ist.
Im Gegensatz zur Erde, auf der das Wetter sich täglich ändert, haben
die Wolkenstrukturen in der dickeren, kühleren Jupiteratmosphäre eine
viel längere Lebensdauer. So bleiben die Bilder von einer Umdrehung zur
anderen scheinbar gleich. Unterschiede gibt es nur im Detail. Langfristig
kann man jedoch deutliche Änderungen ausmachen: So fand man in der
Äquatorzone des Jupiter vor 20 Jahren bräunliche Wolken, heute sind dort
weiße Wolken zu finden, die Ähnlichkeit mit den Zirruswolken auf der
Erde haben.