Als die Saturnsonde Cassini Mitte August die Erde
passierte, nutzten das Team die Gelegenheit, die Kamerasysteme an Bord mit
Hilfe eines sehr bekannten Himmelsobjektes zu kalibrieren: Sie machten
Aufnahmen des Mondes. Die jetzt veröffentlichten Bilder machen die
Leistungsfähigkeit der Kamera deutlich, die ab 2004 Bilder des
Saturnsystems liefern soll.
Cassini-Aufnahme des Mondes. Foto: JPL/NASA |
Vor etwa zwei Wochen passierte Cassini
mit einer Geschwindigkeit von 5,5 Kilometern pro Sekunde in einem Abstand
von nur 1171 Kilometern die Erde. 80 Minuten vor dieser Annäherung
visierten die Kamerasysteme der Saturnsonde den Mond an und fotografierten
den Erdtrabanten aus 377.000 Kilometern Entfernung.
Die Bilder, zum Teil auch zu kleinen Filmen des Vorüberflugs
zusammengestellt, hat das Cassini-Team auf einer eigenen Webseite
veröffentlicht. "Die Aufnahmen zeigen, dass die Kamera an Bord
wunderbar funktionieren", freute sich Dr. Carolyn C. Porco, Chefin
des 14-köpfigen "Kamerateams". Cassini fotografierte den Mond
in etwa so, wie er sich auch von der Erde zeigt.
Das Kamerasystem ist eines von zwölf wissenschaftlichen Instrumenten
an Bord der Saturnsonde. Es soll vor allem nach Wetterphänomenen, wie
Blitzen und Wolkenstrukturen, in den Atmosphären von Saturn und Titan
Ausschau halten und Bildern von der Oberfläche der vielen anderen
Saturnmonde liefern. Es ist zudem geplant, das Ringsystem zu studieren und
einen Blick auf die Oberfläche des Saturnmondes Titan zu werfen.
Als nächstes erreicht Cassini Ende 2000 Jupiter. Die Ankunft
im Saturnsystem ist für den 1. Juli 2004 geplant. Cassini wurde am 15. Oktober 1997 vom US-Weltraumbahnhof Cape
Canaveral in Florida gestartet.