Das nebenstehende Bild zeigt eines von insgesamt sieben Bildern, die
die Bewegung der Wolken auf Jupiter deutlich machen. Sie wurden von der
NASA-Sonde Cassini Anfang Oktober mit einem Blau-Filter
aufgenommen. Die kleinsten sichtbaren Strukturen haben einen Durchmesser
von etwa 500 Kilometern.
Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich bei den kleinen hellen
Wolken, die plötzlich westlich des Großen Roten Flecks auftauchen um
Gewitterstürme handelt, die eventuell mit dem Großen Roten Fleck und den
ihn umgebende Strömen verschmelzen und auch als Energiequelle für diese
großräumigen Strukturen dienen könnten. Nachdem Cassini Ende des
Jahres ihren Jupiter-nächsten Punkt erreicht hat, soll die Sonde auf der
sonnenabgewandten Seite nach solchen Gewitterstürmen suchen.
Außer der Bewegung im Gegenuhrzeiger-Sinn um den Großen Roten Fleck
sind auch die großen horizontalen Ströme in der Atmosphäre zu sehen,
die sich auf Grundlage aller verfügbaren Beobachtungen während der
letzten hundert Jahre weder in Richtung noch in Geschwindigkeit verändert
haben. Da es sich bei Jupiter um einen Gasriesen handelt, dient das
Magnetfeld des Planeten als Referenz für alle gemessenen
Geschwindigkeiten. Dieses Magnetfeld hat eine Umlaufzeit von neun Stunden
und 55,5 Minuten.
Die Cassini-Sonde befindet sich derzeit auf dem Weg zum Saturn.
Während des Vorbeiflugs an Jupiter soll sie zusammen mit der NASA-Sonde Galileo
den Gasriesen unter die Lupe nehmen. Am dichtesten kommt Cassini
Jupiter am 30. Dezember. Dann wird die Sonde nur noch rund 10 Millionen
Kilometer von ihm entfernt sein.