Dem Kalender nach hat der Herbst begonnen, doch erscheint der Sternenhimmel
zurzeit nicht wesentlich anders als vor vier Wochen. Das hat einen einfachen
Grund: Der Effekt der langsam nach Westen ziehenden Sternbilder wird von der
früher untergehenden Sonne in etwa ausgeglichen. Trotzdem ist der Herbst
schon am Himmel auszumachen: Am Osthimmel erscheint das große Viereck des
Pegasus, gefolgt von Andromeda. Kassiopeia, ein das ganze
Jahr über sichtbares Sternbild, ist hoch im Nordosten zu sehen. Wegen seiner
eigentümlichen Form wird es oft auch "Himmels-W" genannt.
Von diesem Sternbild aus, lässt sich leicht ein schönes Beobachtungsobjekt
für das Fernglas oder für kleine Teleskope finden: der Doppelsternhaufen NGC
869 und NGC 884 [Findkarte],
der zwischen dem Himmel-W und Perseus liegt. Was zunächst wie ein kleiner heller
Klumpen aussieht, ist in Wirklichkeit einen Ansammlung von Hunderten von
Sternen. Astronomen haben über 400 gezählt, doch es gibt zweifellos weitaus
mehr, die aber von interstellarem Staub verborgen sind. Die Haufen sind rund
7.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Wer Glück hat, kann im Oktober zwei Meteorschauer beobachten: In der ersten
Monatshälfte sind die Oktober-Draconiden zu sehen, die ihren
Ausgangspunkt am Himmel im Sternbild des Drachen haben. Sie sind auf den Kometen
21P/Giacobini-Zinner zurückzuführen. Den ganzen Oktober über ist der
Sternschnuppenstrom der Orioniden aktiv. Die Meteore haben ihren Ausgangspunkt (den so genannten Radiant) im Sternbild Orion.