Am Fixsternhimmel sind im März auch die ersten Frühlingsboten - etwa
das Sternbild Löwe - auszumachen. Es ist Mitte März abends im Südosten zu
sehen und bietet Amateurastronomen mit der Balken-Spiralgalaxie NGC 2903 ein
beliebtes Beobachtungsobjekt [Findkarte].
Dank ihrer relativen Helligkeit ist die rund 25 Millionen Lichtjahre entfernte
Galaxie schon mit kleinen Teleskopen auszumachen. Die Spiralstruktur offenbart
sich allerdings erst mit Profi-Teleskopen wie Hubble (siehe
Bericht)
oder bei langen Belichtungszeiten. NGC 2903 hat einen Durchmesser von 80.000
Lichtjahren und ist damit etwas kleiner als unsere Milchstraße.
Doch auch wer kein Teleskop besitzt, kann am Sternenhimmel einiges entdecken: So
bilden etwa die Sterne Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und
Arktur im Bootes das so genannte Frühlingsdreieck [Findkarte],
das abends eindrucksvoll im Osten zu sehen ist. Hoch am Himmel steht derzeit das
Sternbild Großer Wagen, die wahrscheinlich bekannteste Konstellation am
Nordhimmel. Weniger bekannt sein dürfte allerdings, dass der Große Wagen gar
kein richtiges Sternbild ist, sondern nur ein Unter-Sternbild oder, wie das in
der Fachsprache der Astronomen heißt, ein Asterismus: Das richtige Sternbild
heißt Großer Bär und nur dessen sieben hellste Sterne bilden den Großen
Wagen.
Der Große Wagen kann auch hilfreich sein, wenn man den nördlichen Himmelspol
sucht, also den Punkt, um den sich der Sternhimmel zu drehen scheint. Er liegt
ganz in der Nähe des Polarsterns, der wiederum am Ende der Deichsel des Kleinen
Wagens liegt. Wer den Kleinen Wagen nicht auf Anhieb findet, kann den
bekannteren Großen Wagen zur Hilfe nehmen: Legt man nämlich in Gedanken eine
Linie durch die hinteren beiden Sterne des Großen Wagens und verlängert sie
Richtung Norden, ist der erste hellere Stern auf den man trifft der Polarstern.
Dass sich um diesen Stern der gesamte Nachthimmel zu drehen scheint, ist im
Grunde genommen Zufall: Da die Erdachse zurzeit fast genau auf den Polarstern
zeigt, scheint er als einziger Stern still zu stehen. Da die Erdachse aber
leicht "trudelt" wird der Polarstern nicht immer diese exponierte Stellung
behalten: In etwa 12.000 Jahren wird beispielsweise die Wega im Sternbild Leier
nahe dem nördlichen Himmelspol stehen. Der Polarstern ist mehr als nur ein
Stern: Bei ihm handelt es sich vermutlich um ein Dreifachsystem. Dessen
Hauptstern Alpha Ursae Minoris A hat die etwa achtfache Masse unserer Sonne und
eine Leuchtkraft, die die unserer Sonne um das 1.600fache übertreffen dürfte.
Der Polarstern ist rund 360 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Für Sternschnuppenfreunde ist der März kein guter Monat: Weder die Virginiden,
die aus dem Sternbild Jungfrau zu kommen scheinen, noch die Hydraiden aus
der Wasserschlange sind ein ausgeprägter Sternschnuppenstrom.
Also kehrt man doch lieber zu den sicheren Beobachtungskandidaten zurück - etwa
dem Sternbild Zwillinge [Findkarte]:
Das steht abends im Südosten hoch am Himmel. Die beiden hellsten Sterne der
Zwillinge sind Castor und Pollux. Castor ist der westlichere von
beiden Sternen. Das Sternenpaar stellt den Kopf der Zwillinge dar und bei guten
Beobachtungsbedingungen kann man von diesen Sternen ausgehend zwei parallele
Reihen von vier bis fünf Sternen sehen, den Körper der Zwillinge.
Zu Füßen der Zwillinge liegt der Sternhaufen M35, den man – günstige
Bedingungen vorausgesetzt – auch mit bloßem Auge oder mit dem Fernglas
beobachten kann. Er erscheint zunächst wie ein verwaschener Lichtfleck. Ein
genauerer Blick offenbart dann aber, um was es sich handelt: Um einen
Sternhaufen aus mehr als 200 Sternen. M35 ist rund 2.800 Lichtjahre von uns
entfernt und hat einen Durchmesser von 24 Lichtjahren.