Noch
ist Sommer und die Sommersternbilder dominieren den Himmel: Das
Sommerdreieck [Findkarte] aus
Wega im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair
im Adler ist dafür unübersehbarer Beweis. Erst gegen Monatsende wird
es langsam herbstlich: Mit dem Rechteck des Pegasus erobert sich
allmählich ein typisches Herbststernbild mehr und mehr seinen Platz.
Ganz in der Nähe von Wega
findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem. Es
besteht aus zwei engen Sternpaaren. Schon mit einem Fernglas kann man
erkennen, dass Epsilon Lyrae mehr als nur ein Stern ist. Ein kleines
Teleskop zeigt dann schon die vier Partner des Systems, die alle ein wenig
massereicher sind als unsere Sonne und rund 800 Millionen Jahre alt. Epsilon
Lyrae ist rund 160 Lichtjahren von der Erde entfernt. Gegen Monatsende wird
es auch am Sternenhimmel langsam herbstlich: Mit dem Rechteck des Pegasus
erobert sich allmählich ein typisches Herbststernbild mehr und mehr seinen
Platz.
Einige Sterne sind jede Nacht am Himmel zu sehen. Sie befinden sich so nah am
Himmelspol, dass sie nie unter den Horizont sinken. Es sind die so genannten
Zirkumpolarsterne. Dazu gehören auch die Sterne des Sternbilds Kassiopeia,
das man eigentlich am Himmel kaum übersehen kann. Wegen seiner auffälligen Form
wird es nämlich auch als "Himmels-W" bezeichnet. Mythologisch ist Kassiopeia die
Königin von Äthiopien, Gemahlin des Cepheus und Mutter der Andromeda. Sie rühmte
sich schöner als andere Frauen zu sein.
Unterhalb von Kassiopeia liegt das Sternbild Perseus. Und wer dieses
gefunden hat, sollte Mitte August einmal ein wenig länger und genauer
hinschauen: Vielleicht entdeckt er nämlich einige Sternschnuppen, die zu den
Perseiden gehören. Die Perseiden sind wohl der zurzeit "zuverlässigste"
Sternschnuppenschauer und machen sich regelmäßig zwischen dem 20. Juli und dem
19. August am Himmel bemerkbar.
Sie gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Winzige Staubpartikel
dringen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die
Erdatmosphäre ein und sorgen durch ihr Verglühen für die eindrucksvollen
Leuchterscheinungen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde
gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft.
Am besten sind die Perseiden am morgen zu sehen, möglichst weit von den Lichtern
der Stadt entfernt. Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentiustränen
genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück, der am 10. August
258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.