Erde im Aphel
Für Sternenfreunde ist der Hochsommer sicherlich nicht die beste Zeit des
Jahres: Wegen der kurzen Nächte muss man schon relativ lange aufbleiben, um am
Nachthimmel etwas zu erkennen. Doch die Tage werden ja seit Beginn des
astronomischen Sommers schon wieder kürzer und sommerliche Beobachtungsnächte
haben zumindest den Vorteil, dass es draußen relativ warm ist. Zu entdecken gibt
es auch einiges - siehe dazu unsere Übersicht über den
Fixsternhimmel im Juli.
Die hohen Temperaturen im Sommer, daran sei auch angesichts immer wieder
gestellter Fragen in unserem Bereich "Frag astronews.com" noch einmal erinnert, hat mit der Neigung der Erdachse zu tun:
Diese sorgt dafür, dass die Nordhalbkugel in unserem Sommer mehr Sonnenstrahlung
abbekommt als die Südhalbkugel, wo derzeit gerade Winter ist. Mit dem Abstand
von der Sonne zur Erde hat es nichts zu tun – im Gegenteil: Am 4. Juli erreicht
die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn (das Aphel) und ist dann 152
Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt.
Planeten
Venus ist derzeit am Himmel nicht auszumachen, erst zum
Monatsende könnten geübte Beobachter sie eventuell am Abendhimmel erkennen. Sie
geht allerdings auch dann schon vor 22 Uhr Sommerzeit unter. Mars,
im Sternbild Löwe, gibt seine Abschiedsvorstellung am abendlichen Himmel. Um die
Monatsmitte herum geht er so früh unter, dass er nicht mehr zu beobachten ist -
und dies wird auch für einige Monate so bleiben.
Glanzpunkt am Himmel ist der Gasriese Jupiter. Er
erreicht am 9. Juli seine Oppositionsstellung. Was dies bedeutet, ist schön auf
unserer Grafik des Sonnensystems
zu erkennen: Er erreicht in dieser Zeit den erdnächsten Punkt und
ist somit als strahlend helles Objekt die ganze Nacht über zu sehen. Jupiter
steht im Sternbild Schütze. Der Ringplanet Saturn im Löwen
zieht sich vom Abendhimmel zurück und wird - wie auch Mars - ab der der zweiten
Monatshälfte unbeobachtbar.
Sternschnuppenströme
Zum Monatsende könnte auch der Meteorschauer der Delta Aquariden
sichtbar sein, deren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann liegt. Es
handelt sich aber um einen relativ unauffälligen Meteorstrom. Den ganzen Juli
über sind die Alpha Capricorniden mit dem Ausstrahlungspunkt im
Steinbock aktiv. Experten erwarten aber nicht mehr als zwölf Objekte pro Stunde
im Maximum Ende Juli.