Gammastrahlen-Blitze (oder auch Gammastrahlen-Ausbrüche, gamma-ray bursts) wurden
Ende der 60er Jahre eher zufällig entdeckt: Um die Einhaltung von Abkommen über einen
Stopp von oberirdischen Atomwaffentests zu kontrollieren, schickten die USA einige
Satelliten ins Weltall.
Gammastrahlen entstehen nämlich auch bei radioaktivem
Zerfall von Atomkernen. Zur großen Überraschung entdeckten diese Satelliten kurze
Gammastrahlen-Blitze, d. h. eine kurze Zunahme der Intensität an Gammastrahlung, die oft
nur einen Bruchteil einer Sekunde dauerte.
Schon bald interessierte sich die
Wissenschaft für dieses Phänomen und bot eine unglaubliche Vielfalt an Erklärungen für
die Gamma-Ray-Bursts an. Bis heute ist die Ursache für diese Strahlungsausbrüche aber
noch unklar. Doch hat man in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte gemacht: So fand
man zum Beispiel mit Hilfe des Compton Gamma Ray Observatory heraus,
dass die Gamma Ray Bursts
gleichförmig am Himmel verteilt zu sein scheinen. Manche deuten dies als Hinweis,
dass
die Quellen außerhalb unserer Milchstraße liegen, da man die Struktur unserer Galaxis
nicht in der Verteilung der Bursts wiederfindet.
Das größte Problem ist, dass es bis vor kurzem nicht gelungen war, die Quelle eines
Bursts auch mit einem normalen Teleskop - also im optischen Bereich des
Spektrums
- nachzuweisen. So gibt es mittlerweile ein ausgefeiltes Alarmierungssystem, das
sofort aktiv wird, wenn des Gamma-Observatorium im Orbit einen Burst meldet. Ende Januar
1999 konnte man auf diese Weise zum ersten Mal den Verlauf eines Ausbruchs auch im
optischen Bereich beobachten.
Natürlich hoffen die Wissenschaftler auf diese Weise hinter die Ursache der
Gammastrahlen-Blitze zu kommen. Einige vermuten, daß diese Ausbrüche beim Verschmelzen
von zwei Neutronensternen, von einem Schwarzen Loch und einem Neutronenstern oder aber von
zwei Schwarzen Löchern entstehen.
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