Rover Perseverance ist auf dem Mars
von
Stefan Deiters astronews.com
19. Februar 2021
Es waren spannende sieben Minuten, doch schließlich kam die
erlösende Meldung: Touchdown confirmed. Die technisch aufwendige Landung des
jüngsten Rovers der NASA auf dem Roten Planeten war geglückt. Kurze Zeit später
schickte Perseverance bereits erste Bilder vom Mars zur Erde. In den
kommenden Wochen werden nun alle Instrumente gründlich getestet.
Die ersten Bilder, die der Marsrover Perseverance zur Erde
gefunkt hat, auf den Bildschirmen im Kontrollzentrum der NASA.
Bild: NASA/Bill Ingalls [Großansicht] |
Auch die dritte Marsmission der Saison 2020 hat erfolgreich den Roten
Planeten erreicht: Der NASA-Marsrover
Perseverance landete gestern Abend sicher im Jezero-Krater. Das rund eine
Tonne schwere rollende Laboratorium soll mehr über die Vergangenheit des Mars
herausfinden, die vermutlich lebensfreundlicher war als die Gegenwart. Manche
hoffen sogar, dass Perseverance zumindest den Grundstein für eine
Antwort auf die Frage legen kann, ob es auf dem Mars einmal Leben gegeben hat
oder sogar noch gibt.
Obgleich das Landeverfahren schon beim Marsrover Curiosity vor
achteinhalb Jahren zum Einsatz kam, warteten das Team und Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler auf der ganzen Welt gespannt auf die Meldung vom Roten
Planeten, dass die Landung geglückt ist. Perseverance sollte nämlich in
einem vergleichsweise anspruchsvollen Gelände landen, so dass eine neue autonome
Steuerung sicherstellen musste, dass der angeflogene Landeplatz auch sicher ist.
All dies klappte aber offenbar problemlos - die "sieben Minuten des Schreckens",
mit denen die NASA die Zeit vom Eintritt in die Marsatmosphäre bis zur Landung
mit einem Skycrane beschreibt, liefen wie im Bilderbuch ab. Schließlich meldete
das Kontrollzentrum "Touchdown confirmed" und der Rover übermittelte nur wenige
Minuten später erste Fotos der beiden Hazard Cameras.
Der rund 45 Kilometer durchmessende Jezero-Krater war vor rund 3,5 Milliarden
Jahren einmal mit Wasser gefüllt und verfügte über ein kleines Flussdelta. Wenn
es auf dem Mars also einmal Leben gab, dann könnte es an einem genau solchen Ort
zu finden gewesen sein. Perseverance soll nun nach Spuren dieses Lebens
suchen und auch Bodenproben für eine spätere Analyse auf der Erde sammeln. Die
Probenbehälter könnten Anfang des nächsten Jahrzehnts zur Erde zurückgebracht
werden.
Bevor der Rover Perseverance aber mit seiner eigentlichen Aufgabe
beginnt, sollen in den kommenden Wochen zunächst alle Instrumente an Bord einer
gründlichen Prüfung unterzogen werden. Anschließend sind dann noch Flugtests mit
dem kleinen "Marshubschrauber" Ingenuity geplant, der am Bauch von
Perseverance zum Mars gereist ist. Mit dieser experimentellen Drohne will
man testen, ob Fliegen in der Marsatmosphäre so funktioniert, wie man sich das
der Theorie nach vorstellt.
In den nächsten Tagen dürften noch weitere Bilder von der Landung des Rovers
und erste Aufnahmen von der Landestelle veröffentlicht werden. Ein Rückblick auf
den Abend der Landung findet sich in unserem
Landelog.
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