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MARSMISSIONEN
Curiosity-Nachfolger nimmt Formen an
von Stefan Deiters
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10. Juli 2013

Im Jahr 2020 will die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA einen neuen Marsrover zum roten Planeten schicken, der in weiten Teilen auf der Technologie des aktuell dort operierenden Marsrovers Curiosity basiert. Jetzt wurden die angestrebten wissenschaftlichen Ziele der Mission vorgestellt: die Suche nach Leben und die Vorbereitung einer Probenrückholung zur Erde.

Mars 2020

Der Mars-2020-Rover nimmt langsam Formen an. Bild: NASA /JPL-Caltech

"Die Festlegung der Ziele für Wissenschaft und Erkundung ist ein wichtiger Meilenstein bei der Vorbereitung unserer nächsten großen Marsmission", meinte John Grunsfeld, der für die Wissenschaft zuständige Administrator der NASA, anlässlich der Vorstellung des Berichts gestern Abend. "Die Vorgaben der NASA bilden zusammen mit den Erkenntnissen dieses Teams die Grundlage für die Ausschreibung für die Instrumente, die als wissenschaftliche Nutzlast bei diesem bedeutenden Schritt der Marserkundung dabei sein sollen."

Das über 150 Seiten starke Dokument war vom Mars 2020 Science Definition Team erstellt worden, das von der NASA im Januar mit der Erarbeitung der wissenschaftlichen Ziele der Mission beauftragt worden war. Der für 2020 geplante Rover wird in weiten Teilen auf der Technik des Marsrovers Curiosity basieren, der derzeit mit anderen wissenschaftlichen Zielen den Gale-Krater erkundet.

Die 2020-Mars-Mission soll auf den Erfolgen von Curiosity, Opportunity und Spirit sowie anderer Sonden aufbauen. So hatte Curiosity erst kürzlich eindeutige Hinweise dafür gefunden, dass es auf dem Mars einmal klimatische Bedingungen gab, die primitives Leben ermöglicht haben könnten. Für das Science Definition Team ist nun die Suche nach Spuren dieses früher möglicherweise einmal vorhandenen Lebens der nächste logische Schritt.

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Dazu wird in dem Bericht detailliert beschrieben, wie der Rover mithilfe seiner Instrumente visuelle, mineralogische und chemische Analysen durchführen könnte, um die Umgebung der Landestelle zu erforschen und Signaturen von früherem Leben zu erkennen. Auch nach bestimmten Strukturen im Gestein oder im Boden, die durch biologische Prozesse entstanden sein könnten, soll gefahndet werden.

"Das Konzept der Mars-2020-Mission geht nicht davon aus, dass es einmal Leben auf dem Mars gab", erklärt Jack Mustard von der Brown University, der Leiter des Teams. "Allerdings erscheint nach den jüngsten Curiosity-Funden Leben auf dem Mars möglich gewesen zu sein und wir sollten mit der schwierigen Aufgaben beginnen, nach Spuren davon zu suchen. Unabhängig davon, was wir dabei feststellen, sollten wir so wichtige Fortschritte beim Verstehen der Umstände machen, unter denen frühes Leben auf der Erde existieren konnte und auch etwas über die Möglichkeit von außerirdischem Leben lernen."

Die dazu notwendigen Untersuchungen ähneln den Analysen, die auch zur Auswahl von Bodenproben gemacht werden müssten, die zur Erde zurückgeschickt werden sollen. Das Science Definition Team hat deswegen vorgeschlagen, bis zu 31 Proben zu sammeln, die von einer späteren Mission dann zur Erde gebracht werden könnten. Die Instrumente des Rovers könnten bei der Entscheidung, ob die Analyse einer Probe auf der Erde lohnenswert erscheint oder nicht, wichtige Dienste leisten.

"Die Mars 2020-Mission wird uns erlauben, die großen Fragen nach der Bewohnbarkeit und dem Leben im Sonnensystem anzugehen", so Jim Green, der Direktor der Planetary Science Division der NASA in Washington. "Diese Mission stellt einen wichtigen Schritt bei der Entwicklung von Methoden zur Gewinnung und zur Auswahl von Bodenproben für Probenrückholmissionen im Sonnensystem dar. "

Die NASA hatte im Februar des vergangenen Jahres eine Kehrtwende bei ihren Marsplänen vollzogen und beispielsweise die ursprünglich vorgesehene weitgehende Kooperation mit der europäische Weltraumagentur ESA bei der Mission ExoMars aufgekündigt (astronews.com berichtete). Stattdessen sollte ein an das neue, kleinere Budget angepasstes Marsprogramm erarbeitet werden. Kernstück wurde ein auf der Technologie von Curiosity beruhender, rund 1,5 Milliarden Dollar teurer Marsrover, der im Jahr 2020 zum Mars starten soll.

Die neue NASA-Strategie war in einigen Kreisen auch auf deutliche Kritik gestoßen. Unter anderem war bemängelt worden, dass eine Art Neuauflage von Curiosity keine wirklichen Fortschritte bei der Marserkundung erlauben würde und von einer Probenrückholmission in dem Programm gar nicht mehr die Rede war. Das Hervorheben der Möglichkeiten des neuen Rovers im Hinblick auf eine zukünftige Probenrückholmission dürfte daher auch eine Reaktion auf diese Kritik darstellen.

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siehe auch
Mars Science Laboratory: Hinweise auf einst lebensfreundlichen Mars - 13. März 2013
NASA-Marsprogramm: Neuer Marsrover soll 2020 starten - 5. Dezember 2012
NASA-Budget 2013: Keine Marsmissionen mit der ESA - 14. Februar 2012
Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
Links im WWW
Mars-Programm der NASA
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