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FYST
Aufbau des neuen Submillimeter-Teleskops hat begonnen
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Universität zu Köln
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3. April 2025

Der Aufbau des Fred Young Submillimeter Telescope hat begonnen: An seinem Standort in der chilenischen Atacamawüste soll das in Deutschland gebaute Teleskop innerhalb der kommenden zwölf Monate betriebsfertig sein. Von den Beobachtungen im Millimeter- und Submillimeterbereich erhofft sich die Forschung Antworten auf bisher offene Fragen.

FYST

Auf dem Berg Cerro Chajnantor in der chilenische Atacamawüste begann nun der Aufbau des Fred Young Submillimeter Telescope. Im Hintergrund das University of Tokyo Atacama Observatory. Foto: Jürgen Rees, Universität zu Köln [Großansicht]

Nach einer sechswöchigen Seereise, einer Woche Wartezeit vor dem chilenischen Hafen Angamos und einer weiteren Woche Trekking durch die Berge ist die erste Hauptkomponente des Fred Young Submillimeter Telescope (FYST) an ihrem endgültigen Standort angekommen: auf dem Berg Cerro Chajnantor, mehr als 5600 Meter über dem Meeresspiegel. Das Teleskop war zuvor unter dem Projektnamen Cerro Chajnantor Atacama Telescope (CCAT) entwickelt worden. Die Einzelteile des Teleskops wurden per Lastwagen etwa 450 Kilometer zum Fuß des Cerro Chajnantor im chilenischen Parque Astronómico Atacama transportiert und von dort aus dann zum Gipfel, wo das Teleskop wieder zusammengebaut wird, um schließlich im April 2026 mit der Erforschung des Universums zu beginnen. Die Universität zu Köln ist an dem Konsortium beteiligt.

"Ich freue mich ganz besonders, dass ich die sichere Ankunft der ersten Hightech-Komponenten des Teleskops nach ihrer langen Reise auf dem Gipfel persönlich miterleben konnte. Wir sind nun dabei, alle Teile wieder zusammenzusetzen, um in einem Jahr die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse zu sehen", sagt Dr. Ronan Higgins, Astrophysiker und stellvertretender Projektingenieur an der Universität zu Köln. Das FYST wird hinsichtlich der Geschwindigkeit seiner Bildgebung und seiner Empfindlichkeit das leistungsstärkste Teleskop der Welt sein. Es wird die Entstehung von Sternen und Galaxien von der frühen "kosmischen Dämmerung" bis zum "kosmischen Mittag", als die meisten der heutigen Sterne entstanden, detailliert darstellen und Einblicke in die kosmologische Inflation und Gravitationswellen seit dem Urknall geben. Es wird auch Gas-, Staub- und Magnetfeldströme im interstellaren Ökosystem innerhalb von Galaxien zurückverfolgen.

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Das Teleskop mit einem Durchmesser von sechs Metern ist für den Betrieb bei Submillimeter- bis Millimeter-Wellenlängen ausgelegt. Das neuartige optische Design des FYST wird Aufnahmen mit hohem Durchsatz und großem Sichtfeld liefern und so eine schnelle und effiziente Kartierung des Himmels ermöglichen. "In der Astrophysik versuchen wir, die Submillimeter-Strahlung über die gesamte Geschichte des Universums zu messen, aber der größte Teil der Strahlung kann die Erdatmosphäre nicht durchdringen", erklärt Dominik Riechers, Professor für beobachtende und experimentelle Astronomie und Astrophysik an der Universität zu Köln. "Das FYST ist zu groß, um es mit einer Rakete zu transportieren. Stattdessen wird es an einem Ort montiert, der uns Beobachtungsbedingungen bietet, die denen im Weltraum so nahe wie möglich kommen." Die Strahlung wird von CHAI und PrimeCam empfangen, zwei einzigartigen Weitwinkelkameras, die als "Augen" des FYST fungieren.

Als trockenster Ort der Erde ist die Atacamawüste ideal für astronomische Beobachtungen, doch der Zusammenbau des Teleskops in 5600 Meter Höhe ist keine leichte Aufgabe. Die Monteure müssen geschult werden und eine Prüfung ablegen, um in dieser Höhe arbeiten zu dürfen, und sie dürfen nicht länger als 13 Tage am Stück arbeiten. Für jeden Arbeitstag in dieser extremen Höhe müssen sie einen Tag unterhalb von 2700 Metern verbringen. Gelegentliche Besucherinnen und Besucher müssen mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden.

Das FYST ist ein Projekt des CCAT Observatory, Inc., einem Konsortium, dem die Cornell University in den USA, die Universität zu Köln, die Universität Bonn und das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching in Deutschland sowie ein kanadisches Konsortium von Universitäten unter der Leitung der Universität Waterloo angehören. Das Teleskop wurde in Deutschland gebaut und erstmals getestet.

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siehe auch
CCAT-prime: Inbetriebnahme für 2024 angestrebt - 7. Februar 2023
CCAT-p: Spiegelfertigung hat begonnen - 14. Dezember 2018
CCAT-prime: Hightech-Teleskop in 5600 Metern Höhe - 5. April 2017
CCAT: Kosmische Staub- und Gaswolken im Visier - 7. Dezember 2011
CCAT: Deutsche Beteiligung am CCAT-Teleskop - 21. Dezember 2010
Submillimeter-Astronomie: 25-Meter-Teleskop in der Atacama-Wüste - 30. Juli 2007
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