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ORION
ESA-Servicemodul auf dem Weg in die USA
Redaktion / Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
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5. November 2018

Das erste Europäische Servicemodul für das NASA-Raumschiff Orion ist auf dem Weg zum Kennedy Space Center in Florida: Das Modul startete heute Morgen von Bremen aus Richtung USA und soll dort Ende der nächsten Woche vorgestellt werden. Der Erstflug des Raumschiffs Orion, mit dem später einmal Astronauten zu Mond und Mars aufbrechen könnten, ist für 2020 geplant.

Orion

Künstlerische Darstellung des Orion-Raumschiffs der NASA mit Crew-Modul (vorne) und dem Europäischen Service-Modul ESM (hinten). Der erste unbemannte Testflug soll 2020 starten. Bild: NASA [Großansicht]

Bis heute waren zwölf Menschen auf dem Mond - allesamt NASA-Astronauten, die sich im Rahmen des Apollo-Programms der amerikanischen Raumfahrtbehörde zwischen 1969 und 1972 auf diese beispiellose Reise gemacht haben. Am 21. Juli 2019 jährt sich die erste Mondlandung zum 50. Mal, seit dem 14. Dezember 1972 hat kein Erdenbürger mehr den Erdtrabanten betreten.

Das könnte sich in absehbarer Zukunft ändern: Die NASA möchte mit ihrem Orion-Programm ein Raumschiff entwickeln und bauen, das für unterschiedlichste Zwecke im Erd-, Mond- oder auch Marsorbit eingesetzt werden kann. Das sogenannte MPCV (Multi-Purpose-Crew-Vehicle) soll erstmals 2020 vom Kennedy Space Center in Florida mit dem Space Launch System (SLS), der neuen Schwerlastrakete der NASA, zu einem unbemannten Flug starten, den Mond mehrfach umrunden und anschließend wieder zur Erde zurückkehren.

Ein zentraler Teil aller Orion-Raumschiffe ist das Europäische Servicemodul ESM, das im Auftrag der NASA von der Europäischen Weltraumagentur ESA zu wesentlichen Teilen in Deutschland gebaut wird. Ohne das ESM kann das neue Crew-Raumschiff Orion nicht fliegen. "Wir haben schon auf der ESA-Ministerratskonferenz 2012 in Neapel das Programm federführend unterstützt, Deutschland finanziert rund 40 Prozent des europäischen ISS-Programms und trägt mit etwa 37 Prozent den höchsten Anteil an den Kosten des ESM-Programms der ESA", sagt Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement und in dieser Funktion für die deutschen ESA-Beiträge zuständig.

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"Dass die NASA uns Europäern bei so einem zentralen Zukunftsprojekt ein so kritisches Element übergibt, ist ein enormer Vertrauensbeweis. Ich freue mich besonders, dass wir in Deutschland mit dem ESM auch auf die Expertise der fünf ATV-Transporter aufbauen und uns hier weiterentwickeln können," so Pelzer weiter. Die ATV-Raumfrachter hatten die Internationale Raumstation ISS von 2008 bis 2015 regelmäßig mit Nachschub versorgt.

Am 2. November 2018 wurde das erste Servicemodul nun vom Airbus-Standort in Bremen, wo es in den vergangenen vier Jahren systemführend gefertigt wurde, offiziell an die NASA übergeben. Heute startete das "ESM-1" zum Kennedy Space Center der NASA nach Florida, wo es am 16. November vorgestellt wird. Im Kennedy Space Center wird das europäische Service-Modul mit dem Orion-Mannschaftsmodul und dessen Adapter verbunden und auf seinen ersten unbemannten Testflug, die Exploration-Mission 1, vorbereitet.

Die NASA hat bei der ESA bislang zwei ESM bestellt. Das Servicemodul ist das Herzstück des Orion-Raumschiffs und sitzt unterhalb der Crew-Kapsel. Es beinhaltet das Haupttriebwerk und liefert über vier "Solarsegel" den Strom, außerdem reguliert es Klima und Temperatur im Raumschiff und lagert Treibstoff, Sauerstoff und Wasservorräte für die Crew.

Das Orion-Raumschiff und damit auch die ESM gelten als zentraler Meilenstein für künftige bemannte Explorationsmissionen zum Mond, aber auch zum Mars und darüber hinaus. Derzeit befindet sich ein zweites ESM für eine zweite Mondmission im Bau, bei der erstmals Astronauten an Bord sein sollen. "Die Bereitstellung des ESM durch Europa ist Teil eines transatlantischen Tauschhandels. Es dient als Kompensation der Kosten für Betrieb und Versorgung der ISS, der durch die NASA erfolgt", erklärt Johannes Weppler, ESM-Programmleiter im DLR. Deutschland ist von den europäischen Mitgliedsstaaten der wichtigste Partner für die weiteren an der ISS beteiligten Raumfahrtnationen USA, Russland, Japan und Kanada.

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siehe auch
Orion: Arbeiten am europäischen Service-Modul beginnen - 18. November 2014
Orion: Tests für eine sichere Rückkehr - 4. Januar 2013
ESA: Europäer liefern Servicemodul für Orion - 22. November 2012
NASA: NASA stellt Space Launch System vor - 15. September 2011
Links im WWW
DLR
ESA
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