Mit "AstroAlex" zur Raumstation
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
21. Dezember 2016
Studierende haben im Rahmen des vom Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt initiierten Wettbewerbs Überflieger die Möglichkeit, ein von
ihnen entwickeltes Experiment zur Internationalen Raumstation ISS zu schicken.
Dort wird es dann vom deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst betreut, der
2018 erneut ins All fliegen soll.
ESA-Astronaut Alexander Gerst bei
Experimenten auf der Internationalen Raumstation
ISS.
Foto: ESA/NASA [Großansicht] |
Seit der vergangenen Woche können Teams von Studierenden aller Hochschulen in
Deutschland am Wettbewerb "Überflieger" des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) teilnehmen. Dazu können sie bis zum 28. Februar 2017 ihre Ideen
für Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS beim DLR einreichen. In
einem zweistufigen Auswahlprozess werden bis zu drei Teams ausgewählt, die bei
der Umsetzung ihrer Experimentidee durch das DLR, die Deutsche Physikalische
Gesellschaft (DPG) und das US-amerikanische Unternehmen DreamUp unterstützt
werden. Die drei Siegerexperimente fliegen 2018 zur ISS und werden so Teil der
neuen Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst.
"Von praktischen Erfahrungen können Studierende enorm profitieren", sagt
Johannes Weppler, Projektleiter des "Überflieger"-Wettbewerbs beim DLR
Raumfahrtmanagement in Bonn. "Sie entwickeln nicht nur Ideen für
ISS-Experimente, sondern werden diese auch selbstständig planen und bauen."
"Der Wettbewerb Überflieger ergänzt das Studium qualitativ und gibt
Studierenden die Gelegenheit, eigene Forschungsfragen selbst kreativ
auszuarbeiten und zu realisieren", so DPG-Vorstandsmitglied Prof. Arnulf Quadt.
Die Studierenden durchlaufen dabei den gesamten Prozess einer realen
Raumfahrtmission - von der Ausarbeitung ihrer wissenschaftlichen Ziele, über das
Entwerfen eines technischen Designs und die notwendigen Tests, bis hin zum
Betrieb des Experiments auf der ISS.
Dabei ist die Größe der Experimentanlagen limitiert: Sie sollen in drei circa
10x10x15 Zentimeter große Container eingebaut werden. Die drei Siegerteams
erhalten außerdem die Möglichkeit, den Start ihres Experiments live vor Ort
mitzuerleben. Die vielfältigen Aufgaben erfordern multidisziplinäre Teams, die
rund ein Jahr lang bereit sind, großes Engagement und eine Menge Teamwork zu
investieren.
Betreut werden die Überflieger-Experimente auf der ISS von ESA-Astronaut
Alexander Gerst, der im Jahr 2018 zu seiner zweiten Weltraummission auf der
Internationalen Raumstation aufbricht. Mindestens 30 Tage sollen sie dort in
Betrieb sein. Mit der Einreichung ihrer Experimentidee nehmen die Studierenden
am Wettbewerb teil. In einer ersten Runde werden die acht besten Vorschläge
ausgewählt und die verantwortlichen Teams ins DLR Raumfahrtmanagement nach Bonn
eingeladen. Dort stellen sie im Frühjahr 2017 ihre Ideen einer Expertenjury vor.
Diese wählt am Ende drei Siegerteams und ihre Experimente aus. Die Siegerteams
haben dann circa ein Jahr Zeit, ihre Experimente flugfertig zu machen.
Der Studierendenwettbewerb "Überflieger" wird vom DLR Raumfahrtmanagement
organisiert und mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)
finanziert. Das US-amerikanische Unternehmen DreamUp liefert technisches
Know-How, unterstützt die Studierenden bei Realisierung der Experimente und
kümmert sich um den Transport der Experimentanlagen zur ISS. Experten der
Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) unterstützen das DLR bei der Auswahl
der Experimente und bringen ihr Know-How aus zahlreichen Feldern der
physikalischen Forschung auch in späteren Phasen des Wettbewerbs mit ein.
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