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ARIANE 5
Neuer europäischer Wettersatellit im Orbit
Redaktion / Pressemitteilung der ESA
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6. Juli 2012

Mit einer Trägerrakete vom Typ Ariane 5 wurde in der vergangenen Nacht ein weiterer Satellit der zweiten Meteosat-Generation in eine Erdumlaufbahn gebracht. Der Satellit soll die Versorgung Europas und Afrikas mit detaillierten Wetterdaten sicherstellen. Meteorologen versprechen sich davon bessere Vorhersagen auch von lokalen Wetterlagen.

Ariane 5

Start der Ariane-5-Rakete mit dem Satelliten MSG 3 an Bord. Foto: ESA

Der Wettersatellit MSG 3, jüngster Spross von Europas erfolgreicher zweiter Meteosat-Generation, wurde gestern um 23.36 Uhr MESZ mit einer Ariane 5 von Kourou in Französisch-Guayana aus in den Weltraum gestartet. Der Satellit soll sicherstellen, dass Europa und Afrika auch in Zukunft aktuelle Wetterinformationen erhalten. Rund 34 Minuten nach dem Start wurde der dritte Satellit der MSG-Reihe in der anvisierten elliptischen Übergangsbahn ausgesetzt. Er steht nun unter der Kontrolle des Europäischen Raumflugkontrollzentrums (ESOC) in Darmstadt.

Sobald in zehn Tagen die anfängliche Inbetriebnahme abgeschlossen ist, wird der Satellit zur Einsatzerprobung an seinen Eigentümer, die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), übergeben. Nach der Einsatzerprobung wird MSG 3 als Meteosat 10 seinen Platz bei 0 Grad Länge über dem Golf von Guinea und dem Äquator in der geostationären Umlaufbahn einnehmen, in der seine Geschwindigkeit genau der der Erdrotation entspricht.

"Der heutige Start bedeutet, dass EUMETSAT und die ESA den Europäern auch weiterhin Wetterbeobachtungen von hoher Qualität aus dem Weltraum liefern können, wobei MSG 3 bei der raschen Erfassung von Extremwetterlagen und entsprechenden Frühwarnungen besonders wertvoll sein wird", betonte der Generaldirektor der ESA, Jean-Jacques Dordain. "Die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen der ESA und EUMETSAT bildet seit mittlerweile mehr als dreißig Jahren die Grundlage für den Erfolg der Meteosat- und der EPS/MetOp-Programme. Diese Programme haben für Wettervorhersagen von hoher Qualität gesorgt, die anschließend von den Folgegenerationen weiter verbessert wurden, und für jeden Europäer spürbare wirtschaftliche Vorteile und Verbesserungen im Alltag gebracht. Die ESA und EUMETSAT haben jetzt zwei Generationen entwickelt."

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"MSG 3 gewährleistet die Kontinuität des gegenwärtig erbrachten Dienstes. Gemeinsam mit EUMETSAT arbeitet die ESA an der Entwicklung der nächsten Reihe von Wettersatelliten, der dritten Meteosat-Generation", ergänzte Volker Liebig, der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme. "Diese nächste Generation wird, sobald sie zum Ende dieses Jahrzehnts einsatzbereit ist, bei der Technologie wie bei der Leistungsstärke einen Quantensprung ermöglichen und unter anderem mit einer schnelleren Erstellung von Abbildungen, einer größeren Zahl von spektralen Kanälen und einer Atmosphärenforschungskapazität aufwarten, die die Messung von Spurengasprofilen ermöglicht."

Die Rolle der ESA bei der Überwachung von Wetter und Klima beschränkt sich nicht nur auf die Meteosat-Satellitenreihe. Sie hat auch die - ebenfalls von EUMETSAT betriebenen - MetOp-Wettersatelliten entwickelt, die die Erde auf polarer Umlaufbahn umkreisen (astronews.com berichtete). Für diese ist ebenfalls eine zweite Generation in Planung, deren Entwicklung dem Ministerrat der ESA auf seiner Tagung im November zur Genehmigung vorgeschlagen werden soll. Der zweite MetOp-Satellit befindet sich startbereit im Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Der Start ist für den 19. September geplant.

MSG 3 ist der dritte einer 2002 ins Leben gerufenen Reihe von vier drallstabilisierten Satelliten, die als Hauptnutzlast ein Hochleistungsinstrument zur multispektralen Satellitenbilderzeugung im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich (Spinning Enhanced Visible and InfraRed Imager, SEVIRI) mit sich führen. SEVIRI konzentriert sich hauptsächlich auf Europa und Afrika und liefert verbesserte Wetterbeobachtungen, um genauere örtliche Wettervorhersagen insbesondere bei rasch entstehenden Gewittern zu ermöglichen.

Das Instrument tastet die Erdoberfläche und die Atmosphäre alle 15 Minuten in 12 unterschiedlichen Wellenlängen ab und beobachtet dabei die Wolkenbildung und misst die Temperaturen. SEVIRI kann Gebilde mit Durchmessern von nur 1 km im sichtbaren Licht und 3 km im Infrarotbereich aufspüren. Darüber hinaus führt MSG 3 zwei Sekundärnutzlasten mit. Der Sensor zur Bestimmung der Strahlungsbilanz der Erde (Global Earth Radiation Budget sensor, GERB) soll feststellen, wie viel Solarenergie in den Weltraum zurückreflektiert wird und wie viel in das Klimasystem gelangt, und Einblicke in die atmosphärische Zirkulation auf den Tages- und Nachtseiten liefern. Ferner wird der Satellit dank eines Such- und Rettungstransponders als Relais für Notrufe von Notfallbaken fungieren. Der Start des letzten Satelliten der Reihe, MSG 4, ist für 2015 vorgesehen.

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siehe auch
Meteosat: Nachfolger für MSG-Satelliten kommen - 28. Februar 2011
Metop-A: Datenempfang nun auch in der Antarktis - 7. Februar 2011
METOP-A: Neue Ära der Wettersatelliten beginnt - 20. Oktober 2006
MSG-1: Europas modernster Wettersatellit im All - 29. August 2002
Links im WWW
ESA
Eumetsat
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