Datenempfang nun auch in der Antarktis
Redaktion
/ Pressemitteilung von EUMETSAT astronews.com
7. Februar 2011
Daten des europäischen Wettersatelliten Metop-A können dank
einer internationalen Kooperation nun auch in der Antarktis empfangen
werden. Dazu nutzt EUMETSAT Einrichtungen auf der amerikanischen McMurdo-Station.
Durch die schnellere Übermittlung der Daten stehen den Wissenschaftlern
bald noch aktuellere Informationen über das Wettergeschehen zur
Verfügung.
Daten des polaren Wettersatelliten Metop-A
können nun auch in der Antarktis empfangen
werden.
Bild: EUMETSAT |
EUMETSAT und die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) haben am 19. Januar 2011 die ersten Daten des
Metop-A-Satelliten von EUMETSAT in der McMurdo-Station in der Antarktis empfangen.
In enger Zusammenarbeit haben die NOAA, die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA und die amerikanische
National Science Foundation (NSF) eine neue Datenerfassungs - und Übertragungsfunktion für die polarumlaufenden Umweltsatelliten der
Metop-Reihe von EUMETSAT in der McMurdo-Station der NSF in der Antarktis eingerichtet.
Die McMurdo-Station ist eine wichtige Komponente des US-amerikanischen Antarktisprogramms. Verwaltet wird dieses Programm von der NSF, die darüber alle amerikanischen Wissenschaftsvorhaben und deren logistische Unterstützung auf dem südlichsten Kontinent und an Bord von Forschungsschiffen, die im Südlichen Ozean verkehren, koordiniert.
Nachdem nun Datenempfang auch in der Antarktis möglich ist, können Umweltdaten von
Metop zweimal so schnell wie bisher an die US-amerikanischen und europäischen Wetterdienste
geschickt werden, da die Daten nach jedem halbem Erdumlauf an den Boden gesendet werden
- einmal über die bestehende Bodenstation von EUMETSAT in Svalbard in der Arktis
und dann über die McMurdo-Station in der Antarktis. Auf diese Weise können
wichtige Daten noch schneller bereitgestellt werden - die Zeit verkürzt sich von 135 auf nur 65 Minuten.
EUMETSAT verspricht sich davon positive Auswirkungen auf globale Atmosphärenmodelle, weltweite Wettervorhersagen und
für die Katastrophenüberwachung.
Für den Kontakt mit Metop wird die vor Kurzem ausgebaute MG-1-Bodenstation der NASA in der McMurdo-Station
genutzt, während das neue McMurdo-Multimissions-Kommunikationssystem (MMCS) von NOAA und NSF die Daten von der Antarktis an die Zentrale von EUMETSAT in Darmstadt überträgt, wo sie anschließend verarbeitet und ausgewertet werden. Es sind mehrmonatige Erprobungen geplant, um die neue Funktion gründlich zu prüfen, bevor sie von NOAA und EUMETSAT für betriebsbereit erklärt wird.
"Wir sind mit der bisherigen End-to-End-Leistung zufrieden und freuen uns auf die bevorstehenden Datendumps in den nächsten Tagen", erklärt Andrew Monham, der das Projekt bei EUMETSAT leitet.
Die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten
(EUMETSAT) ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, der
derzeit 26 europäische Staaten angehören. EUMETSAT betreibt die geostationären
Satelliten Meteosat-8 und Meteosat-9 über Europa und Afrika
sowie Meteosat-6 und Meteosat-7 über dem Indischen Ozean.
Metop-A, der erste europäische polarumlaufende Wettersatellit, wurde im
Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten (astronews.com
berichtete).
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