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LCROSS
Ziel-Krater für Mondcrash steht fest
von Stefan Deiters
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14. September 2009

Das Ziel steht fest: Die NASA-Sonde LCROSS soll am 9. Oktober in den Krater Cabeus A in der Nähe des Mondsüdpols stürzen. Die Entscheidung fiel nach Auswertung umfangreichen Datenmaterials der aktuellen Mondmissionen. Durch Beobachtung der durch den Absturz verursachten Staubwolke erhoffen sich die Astronomen den Nachweis von Wassereis.

Cabeus A

Das Ziel für LCROSS steht fest: der Mondkrater Cabeus A. Bild: NASA

Die Lunar Crater Observation and Sensing Spacecraft (LCROSS) besteht im Prinzip aus zwei Teilen: einer ausgebrannten Centaur-Raketenoberstufe und einer kleinen Sonde. Die Oberstufe wird am 9. Oktober in einen Krater in der Nähe des Mondsüdpols einschlagen, in den nie Sonnenlicht fällt und in dem die Astronomen daher Wassereis vermuten. Durch die Staubwolke, die der Einschlag aufwirbelt, wird dann die kleine Sonde fliegen um diese gründlich zu analysieren, bevor sie dann selbst auf die Oberfläche des Mondes stürzt.

Das LCROSS-Team hat am Freitag den für den Crash ausgewählten Krater bekannt gegeben: Cabeus A. Die Auswahl erfolgte aufgrund einer Reihe von Kriterien, darunter die zu erwartenden Beleuchtungsbedingungen für die Staubwolke, die ermittelte Konzentration von Wasserstoff in der Region sowie Alter und Aussehen des Kraters. "Die Auswahl von Cabeus A ist das Ergebnis einer lebhaften Diskussion unter zahlreichen Mondforschern", sagte Anthony Colaprete, LCROSS-Projektwissenschaftler und Chefwissenschaftler am Ames Research Center der NASA. "Grundlage waren die neuesten Daten von Observatorien auf der Erde sowie der Mondmissionen Kaguya, Chandrayaan-1 und Lunar Reconnaissance Orbiter. Alle freuen sich nun auf die Einschläge und die Fülle von einmaligen Daten, die wir dadurch erhalten werden."

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Nicht nur die LCROSS-Sonde selbst wird den Einschlag auf dem Mond genau verfolgen, sondern auch zahlreiche Observatorien auf der Erde: Darunter befinden sich die Infrared Telescope Facility und das Keck-Teleskop auf Hawaii, die Magdalena Ridge und Apache Ridge Observatorien in New Mexiko, das Multi-Mirror-Telescope in Arizona und das gerade generalüberholte Weltraumteleskop Hubble. Zusätzlich werden die Einschläge auch vom Lunar Reconnaissance Orbiter beobachtet.

"Diese und zahlreiche andere Teleskope, die an der LCROSS-Beobachtungskampagne teilnehmen, werden von ganz verschiedenen Orten aus und mit verschiedenen Beobachtungsmethoden Daten sammeln", erklärt Jennifer Heldmann, die die Beobachtungskampagne am Ames Research Center koordiniert. "Diese Beobachtungen ergänzen dann die Messungen der LCROSS-Sonde und werden uns helfen herauszufinden, ob es in Cabeus A Wassereis gibt oder nicht."

Die LCROSS-Mission wurde am 18. Juni 2009 zusammen mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter gestartet. Die LCROSS-Sonde, so die NASA in einer Pressekonferenz am Freitag, würde tadellos funktionieren und verfügt noch über genug Treibstoff, um alle Missionsziele zu erreichen. Sie war im Juni auf einen langgestreckten Orbit um Erde und Mond gebracht worden, der sie im Oktober direkt in die Südpolarregion des Mondes führen wird. "Das LCROSS-Team hat sich lange auf diesen Moment vorbereitet", so LCROSS-Projektmanager Daniel Andrews vom Ames Research Center. "Die nächsten 28 Tage werden ohne jeden Zweifel sehr aufregend."

Korrektur: Dieser Artikel wurde am 29. September 2009 um 17.30 Uhr korrigiert. Ursprünglich hieß es, LCROSS sei am 18. Juni 2009 zusammen mit dem Mars Reconnaissance Orbiter gestartet worden. Das war natürlich ein Schreibfehler. LCROSS wurde zusammen mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter gestartet.

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Links im WWW
Lunar Crater Observation and Sensing Spacecraft (LCROSS), Seite der NASA
Lunar Reconnaissance Orbiter, Seite der NASA
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