Die NASA-Sonde Galileo, deren Mission zur Erforschung
des Jupiter jetzt schon zum zweiten Mal verlängert wurde, konnte in 811
Millionen Kilometern Entfernung von der Erde einen weiteren Rekord
verbuchen: Gestern flog das kleine Raumschiff zum dritten Mal am
Jupitermond Io vorbei und diesmal war es nur 199 Kilometer von der
vulkanischen Oberfläche entfernt.
"Wir sind absolut begeistert, dass dieser Vorbeiflug gut verlaufen
ist," meinte Galileo Projekt-Manager Jim Erickson vom NASA Jet
Propulsion Laboratory (JPL). "Wenn alles geklappt hat, werden
diese neuen Daten unser Fotoalbum von Io hervorragend ergänzen, genauso
wie den Wert der Daten, die bei den Vorbeiflügen im Oktober und November
gesammelt wurden.
Galileo passierte den vulkanischen Mond
gestern Nachmittag gegen 15.32 Uhr und in den nächsten Wochen sollen die
dabei entstandenen Bilder und die gesammelten Daten zur Erde übermittelt
werden. Die dichten Vorbeiflüge an Io stellen für die Sonde ein hohes
Risiko dar, da sie während dieser Zeit einer extremen Strahlung vom
Jupiter ausgesetzt ist, die die Geräte an Bord beschädigen kann. Galileo
hat mittlerweile schon mehr als das doppelte der Strahlendosis überlebt,
für die die Sonde eigentlich konstruiert war.
Auch bei diesem
Vorbeiflug gab es strahlungsbedingte Fehlanzeigen, die allerdings von der
Steuerungssoftware an Bord korrekt erkannt wurden und den Fortgang nicht
behinderten. Galileo befindet sich seit Dezember 1995 im Orbit um
Jupiter. Die Mission der Sonde war ursprünglich auf zwei Jahre ausgelegt
und sollte im Dezember 1997 enden. Daran schloss sich eine erweiterte
Mission bis Januar 2000 an. Mittlerweile forscht die Sonde im Rahmen einer
erneuten Verlängerung, die von der NASA Galileo Millennium Mission getauft
wurde.
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Galileo,
Projekthomepage am JPL
IoFlyby.Com, Seite der NASA über
die Io-Vorbeiflüge von Galileo
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