Neue Tricks für ein altes Raumfahrzeug: Der NASA-Sonde Galileo, die derzeit
Jupiter und seine Monde untersucht, wurde mit Hilfe eines Software-Updates beigebracht,
auf auftretende Probleme selbstständig zu reagieren. Den ersten Test mit erhöhtem IQ
meisterte Galileo erfolgreich.
Bis zu diesem Software-Update verhielt sich "Galileo" bei manchem Vorbeiflug
an einem Jupitermonde wenig kooperativ: Durch einen Fehler in der Elektronik wurde der
Computer der Sonde neu gestartet und "Galileo" schaltete sich in den sogenannten
"Safe-Mode", bei dem alle nicht notwendigen Systeme abgeschaltet werden, bis die
Bodenkontrolle die normalen Betriebszustand wieder herstellt.
Da dieser Zustand recht unvorteilhaft für eine gründliche Untersuchung der
Jupitermonde war, ersann man im Galileo-Team ein besonderes Software-Update, das es der
Sonde ermöglichen sollte, in dieser speziellen Fehlersituation erst einmal selbst zu
versuchen, das Probleme zu beheben, ohne die Sonde in den "Safe-Mode" zu
versetzen. Damit wäre dann gewährleistet, daß die wissenschaftlichen Instrumente
weiterarbeiten.
Am Montag bewies "Galileo" nun, daß er ein gelehriger Schüler ist: Bei der
Annäherung an den Jupitermond Callisto tauchte der bekannte Fehler auf. Diesmal jedoch
analysierte die Sonde das Problem selbständig und entschied, sich nicht in den
"Safe-Mode" zu schalten. Dadurch konnte die Sonde Bilder aus nur 1322 Kilometer
Entfernung von dem Jupitermond machen.
"Das ist ein Beispiel für den Erfolg unsere Bemühungen, Raumsonden
unabhängiger von der Bodenkontrolle zu machen", sagte Projektmanager Jim Erickson.
Und seiner Sonde stellte er ein gutes Zeugnis aus: "Galileo hat wirklich bewiesen,
daß er ein Musterschüler ist."
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