Ab dem Jahr 2000 soll die Internationale Raumstation (ISS)
ständig besetzt sein - so zumindest die bisherigen Planungen der
amerikanischen Weltraumbehörde NASA. Und auch der erste europäische
Astronaut soll die ISS im kommenden Jahr betreten. Die ESA zeigt sich
vorbereitet und verstärkt die Führungsebene des European Astronaut
Centre (EAC) in Köln mit erfahrenen Raumfahrern. Chef der Einrichtung
wird zum 1. Januar Ernst Messerschmidt.
Erst im
November wurde das europäische Astronautenkorps um zwei französische
Mitglieder verstärkt; ein belgischer Trainee soll zu Beginn des Jahres
hinzukommen. Da braucht man natürlich - auch angesichts der Herausforderungen der
nächsten Jahre - qualifiziertes Führungspersonals. Und die europäische
Weltraumagentur ESA scheint fündig geworden zu sein: Ab dem 1.
Januar übernimmt mit Ernst Messerschmidt einer der deutschen
Raumfahrtpioniere die Leitung des EAC. Messerschmidt, der an der
erfolgreichen Shuttle/Spacelab D-1-Mission im Jahr 1985 beteiligt war,
hatte bisher einen Lehrstuhl für Weltraumwissenschaften an der
Universität Stuttgart inne.
Mit dem Astronauten Jean-Pierre
Haignieré, der Ende August von einem 188tägigen Aufenthalt auf der
russischen Raumstation Mir zurückkehrte, hat schon am 1.
November einer der weltraumerfahrensten Astronauten die Leitung der ESA Astronaut
Division übernommen. Da ESA-Astronauten auf viele unterschiedliche
Orte verteilt sind, will Haignieré seine Erfahrung und internationale
Kontakte nutzen, um das Team zusammenzuhalten. Teile der
ESA-Astronautenausbildung werden bei der NASA, andere in den Niederlanden
oder auch in Russland durchgeführt.