Eine Marssonde der NASA funktioniert: Und mit Hilfe des Mars Global Surveyor
haben Geologen der Brown University nach Spuren früherer Ozeane
auf dem roten Planeten gesucht. Sie fanden Formationen, die sich kaum
anders erklären lassen, als durch riesige Wassermassen in der
Frühgeschichte des roten Planeten.
So könnte der Marsozean nach den Ergebnissen der Geologen
ausgesehen haben. Bild: NASA Mars Global Surveyor
Projekt; MOLA Team. Rendering: Peter Neivert (Brown
University) |
Immer wieder wird von Wissenschaftlern die Möglichkeit von riesigen
Ozeanen in der Frühgeschichte des Mars diskutiert. Ein Team von Geologen
der amerikanischen Brown University nutzte das Mars Orbiter
Laser Altimeter (MOLA) um damit eine topographische Karte des roten
Planeten anzulegen. Das Gerät an Bord der Sonde Mars Global Surveyor
sendet Laserpulse auf die Marsoberfläche und misst die Zeit, die der
Laserstrahl benötigt, um zur Sonde zurückzukommen. Daraus lässt sich
die Höhenstruktur der Oberfläche exakt berechnen, denn der Laser braucht
beispielsweise für seinen Weg von der Sonde zur Oberfläche länger, wenn
die Sonde über einen tiefen Krater fliegt.
In der nördlichen Ebene des Mars wurden einige Oberflächenstrukturen
schon immer mit fließendem Wasser erklärt. "Die Frage ist aber, ob
sich das Wasser irgendwo als See oder Ozean gesammelt hat",
erläutert James Head das Problem, das sein Team lösen wollte. "Mit
Hilfe dieses Instrumentes konnten wir diese Fragestellung erstmalig
detailliert untersuchen."
Dabei fahndeten die Wissenschaftlern nach
Oberflächenstrukturen, die sie für typisch für eine urzeitliche
Küstenlinie halten: Der Bereich, wo Wasser auf Land trifft, sollte recht
eben und unterhalb dieser Linie müsste die Oberfläche deutlich glatter
sein als darüber. Außerdem sollte das so gefundene Becken gerade so
groß sein, dass es mit den Abschätzungen des urzeitlichen Wassergehalts
auf dem Mars übereinstimmt. Und ein sich ändernder Meeresspiegel sollte
zu terrassenförmigen Strukturen in der Umgebung der Küstenlinie führen.
Und tatsächlich fand das Team mit Hilfe von MOLA die gesuchten
Hinweise: "Die Ergebnisse sollten dazu führen, dass wir uns
ernsthafter mit der Möglichkeit von urzeitlichen Ozeanen auf dem Mars
beschäftigen.", unterstreicht Head. "Wir wissen nicht, wie wir
die gefundenen Oberflächenstrukturen anders erklären können."
Trotzdem seien natürlich weitere Tests nötig. So sollte man
beispielsweise nach Salz im Marsgestein suchen, was mit früheren Ozeanen
in Verbindung stehen könnte.