SoFi
auf dem roten Planeten
von Stefan
Deiters
astronews.com
3. November 1999
Wer öfter einmal eine Sonnenfinsternis erleben möchte,
sollte einen Aufenthalt auf dem Mars in Erwägung ziehen. Die NASA-Marssonde Mars Global Surveyor
fotografierte unlängst eines dieser himmlischen Ereignisse, die auf
dem roten Planeten mehrmals täglich auftreten. Dafür sind sie
allerdings weniger spektakulär.
Der Schatten des Marsmondes Phobos am 28. August 1999. Foto:
NASA/JPL/Malin Space Science Systems |
Die Kameras des Mars Global Surveyor sollen eigentlich die
Änderungen des Wetters und der Marsoberfläche beobachten. Doch oft
taucht auf diesen Bildern ein dunkler Schatten auf, der entstehet, wenn
sich der Mond Phobos zwischen die Sonne und den Mars schiebt.
Phobos ist ein kleiner, kartoffelförmiger Mond, der nur etwa 13 mal 11
mal 9 Kilometer groß ist. Er wurde zusammen mit dem zweiten Marsmond
Deimos 1877 von Asaph Hall entdeckt. Dieser wollte eigentlich die Suche
nach Marstrabanten schon aufgeben, wurde aber von seiner Frau ermutigt
weiterzusuchen. Wegen dieser besondere Rolle bei der Entdeckung der
Marsmonde wurde der größte Krater auf Phobos Stickney genannt -
nach dem Mädchenname der Ehefrau.
Stünde man mit seiner SoFi-Brillen auf der Marsoberfläche, würde
einem zunächst auffallen, dass Phobos nur etwa halb so groß am Himmel
erscheint wie der Erdmond. Auch die Sonne hat beinahe nur noch die Hälfte
ihrer von der Erde bekannten Größe. Die Finsternisse auf dem Mars sind
also dunkel, allerdings nicht ganz so spektakulär, wie sie auf der Erde
sein können. Als Entschädigung gibt es dieses Ereignis häufiger:
Sonnenfinsternisse sind mehrmals täglich auf dem roten Planeten zu sehen
und auch auf den Bildern der Global Surveyor-Sonde lassen sich
mehrmals im Monat Schatten des Marsmondes erkennen.
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