Die NASA scheint vom Pech verfolgt zu sein: Wegen einer Beule
in einer Treibstoffleitung entschied die US-Weltraumbehörde gestern, den
eigentlich für morgen vorgesehen Start der Discovery
erneut zu verschieben. Nun soll die Raumfähre frühestens am 16. Dezember
zur Reparatur des Hubble-Weltraumteleskops aufbrechen.
Während
einer Routineüberprüfung der Raumfähre am Dienstag wurde die 30
Zentimeter lange und rund einen Zentimeter tiefe Beule in einer
Treibstoffleitung entdeckt, durch die Wasserstoff bei den
Startvorbereitungen vom Haupttriebwerk zum externen Treibstofftank
geleitet wird. Nun muss das betroffene 1,8 Meter lange Teilstück der
Leitung ausgetauscht werden. Die Arbeiten werden drei Tage dauern, danach
sind noch Tests vorgesehen, so dass die Discovery frühestens am
16. Dezember starten kann. Die Astronauten müssten dann Weihnachten im
Weltall verbringen: Bei einem Start zum nun anvisierten Termin, wäre die
Landung in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember.
Mit an Bord der Discovery
werden auch zwei der erfahrensten Astronauten der europäischen
Weltraumagentur ESA sein: Der Schweizer Claude Nicollier wird dabei als
erster Europäer die Chance erhalten, vom Shuttle aus einen
Weltraumspaziergang zu unternehmen. Für den Schweizer wird es der vierte
Aufenthalt im All sein. Fast ebenso erfahren ist der Franzose
Jean-Francois Clervoy: Bei seinem dritten Weltraumflug wird er eine
entscheidende Rolle bei der Reparatur des Hubble-Weltraumteleskops
spielen. Er bedient nämlich den Roboterarm des Shuttles, mit dem die Discovery
das Weltraumteleskop einfangen muss.