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SKAO
Deutschland strebt Mitgliedschaft im SKA-Observatorium an
Redaktion / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie
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30. März 2023

Viele Jahr lang waren Fachleute aus der deutschen Radioastronomie an der Planung und Entwicklung des Square Kilometre Array beteiligt, bis die Bundesregierung 2014 überraschend die Mitgliedschaft Deutschlands kündigte. Dieser Schritt soll nun quasi rückgängig gemacht werden: Deutschland strebt eine Vollmitgliedschaft im SKA-Observatorium an - zur Freude der deutschen Astronomie.

SKAO

Künstlerische Darstellung der SKA-Antennen. Links: für mittlere Frequenzen (SKA-MID, Südafrika); rechts: für niedrige Frequenzen (SKA-LOW, Australien). Bild: SKAO  [Großansicht]

"Mit dem einzigartigen Superteleskop SKA-Observatorium brechen wir in eine neue Ära der Astronomie auf. Wir wollen damit Grenzen überwinden, des Wissens und auch von Ländern. Deshalb habe ich entschieden, dass Deutschland der internationalen Organisation SKAO beitreten wird", erklärt die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger am 28. März. Die Ministerin hatte zusammen mit Dr. Lindsay Magnus, Direktor von SKA-Mid in Südafrika und Prof. Michael Kramer, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn, das sich im Aufbau befindliche Square Kilometre Array Observatory (SKAO) in Südafrika besucht. "Damit bringen wir über dreißig Jahre Verhandlungen, Planung und Entwicklung zu einem erfolgreichen Abschluss. Und wir ermöglichen neue Forschung und Entdeckungen zu Galaxien, Sternen, fernen Planeten und interstellarer Materie. Das befördert unsere exzellente Wissenschaft, aber auch Computing, Datenmanagement und die MINT-Ausbildung. Grundlagenforschung wird hier zum Technologietreiber."

"Die Max-Planck-Gesellschaft begrüßt und unterstützt die Ankündigung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, dem SKA-Observatorium beizutreten", ergänzt der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Martin Stratmann. Die Max-Planck-Gesellschaft wird etwa 21 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung stellen.  "In Zusammenarbeit mit anderen deutschen Institutionen und der Industrie hat sich die Max-Planck-Gesellschaft in vielen Bereichen des SKAO engagiert - von der Wissenschaft bis hin zur technischen Realisierung - und hat einmal mehr bewiesen, dass sie ein international anerkannter und zuverlässiger Partner ist. Die MPG freut sich auf das nächste Kapitel der deutschen Beteiligung am SKAO."

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"Man muss sich nur auf dem Gelände des SKA-Mid-Teleskops in Südafrika umsehen, um zu sehen, wie viel die deutsche Gemeinschaft bereits jetzt zum Fortschritt des SKA-Projekts beigetragen hat", sagt Prof. Philip Diamond, Generaldirektor des SKA-Observatoriums. "Ich bin begeistert, dass das Land eine Vollmitgliedschaft im SKAO anstrebt, um seinen Erfindungsreichtum innerhalb der Gemeinschaft der Mitgliedsländer weiter auszubauen."

"Ich bin seit mehr als 20 Jahren am SKAO beteiligt und in dieser Zeit hat sich viel getan. Für das Max-Planck-Institut für Radioastronomie und die gesamte Radioastronomie-Gemeinschaft in Deutschland ist der deutsche Beitritt zum SKAO ein weiterer wichtiger Meilenstein. Die Mitgliedschaft im SKAO war eines der ausgemachten Ziele in der Denkschrift 'Perspektiven der Astrophysik in Deutschland 2017-2030' der Astronomischen Gesellschaft. Dies ist ein bedeutender und freudiger Moment für alle, die daran beteiligt sind", unterstreicht Kramer, der auch Präsident der Astronomischen Gesellschaft ist.

Das Square Kilometre Array Observatory soll einmal exzellente Radioastronomie ermöglichen. Das Radioteleskop vernetzt zwei Standorte in Südafrika und in Australien mit über 3000 Kilometer Entfernung und erlaubt dadurch Bilder in besonders hoher Auflösung. Neben der Wissenschaft soll davon auch die Gesellschaft profitieren: Die Astronomie stellt nämlich eine wichtige Triebkraft für neue technologische Lösungen dar – insbesondere in den Bereichen Ingenieurwesen, Optik, Feinmechanik und Computerwissenschaften. Am SKAO sind neben den Standorten Südafrika und Australien sowie der Zentrale im Vereinigten Königreich bisher auch die Staaten China, Italien, Niederlande, Portugal und Schweiz als Mitglieder beteiligt. Beobachter sind Frankreich, Indien, Japan, Kanada, Schweden, Spanien und Südkorea.

Die deutsche Astronomie verfügt gerade im Bereich der Beobachtung im Radiobereich über langjährige Erfahrungen und war von Beginn an an der Entwicklung des Projekts beteiligt. Mitglied des SKA-Observatoriums war Deutschland allerdings nicht - nachdem die Bundesregierung im Jahr 2014 überraschend ihren Austritt aus dem Verbund erklärt hatte (astronews.com berichtete). Seitdem bemühte sich die deutsche Astronomie um eine baldige Wiederaufnahme in die Organisation.

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siehe auch
SKAO: Baubeginn für riesiges Radioteleskop auf der Südhalbkugel - 6. Dezember 2022
Radioastronomie: SKA Observatory offiziell gegründet - 12. März 2019
Square Kilometre Array: Beteiligung Deutschlands vor dem Aus? - 10. Juni 2014
Square Kilometre Array: Deutschland an Riesen-Radioteleskop beteiligt - 20. Dezember 2012
Radioastronomie: Internationale Kooperation für Riesenteleskop - 6. März 2008
Links im WWW
SKAO
Max-Planck-Institut für Radioastronomie
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