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EISMONDE
Sonden könnten Lebensspuren nachweisen
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Freien Universität Berlin
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5. Dezember 2022

Der Saturnmond Enceladus ist bekannt für seine eisigen Fontänen, die er aus seiner Südpolarregion ins All schleudert. Sie werden vermutlich gespeist von einen Ozean unter der Oberfläche des Mondes. Mithilfe von Experimenten wurde nun nachgewiesen, dass Sonden in der Lage sein könnten, Bausteine von Leben in den Fontänen nachzuweisen, wenn es denn Leben in den Ozeanen gibt.

Enceladus

Eine Sonde, die durch die Fontänen von Eismonden wie Enceladus fliegt, könnte mit den richtigen Instrumenten an Bord die Existenz von Leben in einem Ozean des Mondes nachweisen. Hier eine Bildmontage der Fontänen von Enceladus und der Saturnsonde Cassini. Bild: NASA / JPL-Caltech [Großansicht]

Künftig wären Weltraummissionen zumindest technisch in der Lage, DNA, Lipide und weitere Bestandteile von Bakterien auf Ozeanmonden in unserem Sonnensystem aufzuspüren ­- sofern es solche Bausteine des Lebens außerhalb der Erde geben sollte. Das hat ein internationales Team, geführt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Forschungsgruppe Planetologie und Fernerkundung der Freien Universität Berlin, in Laborexperimenten nun nachgewiesen. Die Studie entstand im Rahmen des Forschungsprojektes Habitat OASIS", das vom Europäischen Forschungsrat mit einem ERC Consolidator Grant gefördert wird.

Enceladus, einer der Monde des Saturn, ist berühmt für seine kryovulkanischen Fontänen, die er ins Weltall ausstößt. Diese Fontänen bestehen zum Großteil aus Eiskörnern, die von einem unterirdischen Wasserozean stammen. Ähnliche Prozesse finden vermutlich auch auf Jupiters Mond Europa statt. Raumsonden können die ausgestoßenen Eiskörner mit sogenannten Einschlagsionisations-Massenspektrometern analysieren und geben somit Einblick in die Zusammensetzung des unterirdischen Ozeanwassers.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin ist es nun erstmals in Laborexperimenten gelungen, das Erscheinungsbild von Bakterien-Bestandteilen in Massenspektren solcher Eiskörner detailgetreu vorherzusagen. "In unseren Experimenten konnten wir zeigen, dass DNA, Lipide und sogar Zwischenprodukte von Stoffwechselvorgängen in den ausgestoßenen Eiskörnern mit zukünftigen Raumsonden technisch eindeutig nachweisbar wären", erläutert Dr. Fabian Klenner. "Das funktioniert sogar, wenn diese Biomoleküle in nur wenigen Eisteilchen und in sehr geringen Konzentrationen vorkämen."

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Im Rahmen ihrer Studie untersuchten die Forschenden zwei verschiedene Arten von Bakterien und stellten fest, dass einige der untersuchten Biomoleküle klar voneinander unterscheidbare und vom jeweiligen Bakterium abhängige biologische "Fingerabdrücke" in den Massenspektren hinterlassen. "Es ist also nicht nur möglich, Bestandteile von Bakterien auf außerirdischen Wasserwelten zu identifizieren, sondern auch verschiedene Bakterienarten voneinander zu unterscheiden", betont Klenner.

Die Ergebnisse dieser Studie kommen gerade rechtzeitig für die NASA-Mission Europa Clipper, die im Oktober 2024 zu Jupiters Mond Europa starten soll. Die Raumsonde wird ein Massenspektrometer mitführen, das für das Aufspüren der Bausteine des Lebens geeignet ist und an dem die Berliner Forschungsgruppe maßgeblich beteiligt ist. Die internationale Studie wurde in Zusammenarbeit mit Wissenschaflerinnen und Wissenschaftlern der Universität Zürich, der Open University in Milton Keynes, des Jet Propulsion Laboratory der NASA in Kalifornien und der Universität Leipzig durchgeführt.

Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Astrobiology publiziert.

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siehe auch
Enceladus: Woher stammt das Methan in den Fontänen? - 8. Juli 2021
Enceladus: Komplexe organische Moleküle nachgewiesen - 4. Juli 2018
Saturnmond Enceladus: Mikroorganismen könnten überleben - 5. März 2018
Cassini: Enceladus hat globalen Ozean - 21. September 2015
Enceladus: Hydrothermale Aktivität auf dem Saturnmond? - 12. März 2015
Enceladus: Neue Hinweise auf Ozean unter dem Eis - 4. April 2014
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