Dänischer ESA-Astronaut als Crew-Dragon-Pilot
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
1. April 2022
Der dänische ESA-Astronaut Andreas Mogensen wurde für eine
Langzeitmission zur Internationalen Raumstation ISS ausgewählt. Er wird
voraussichtlich Mitte 2023 oder Anfang 2024 als Pilot eines
Crew-Dragon-Raumschiffs zur ISS fliegen. Er ist damit der erste Astronaut, der
nicht aus den USA stammt und ein Dragon-Raumschiff steuern wird.

ESA-Astronaut Andreas Mogensen während des
Trainings für seinen ersten Flug zur ISS im Jahr
2013.
Foto: NASA / ESA -J. Blair [Großansicht] |
Die in der vergangenen Woche von ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher während
der nationalen Raumfahrtkonferenz des dänischen Ministeriums für
Hochschulbildung und Wissenschaft bekannt gegebene Mission ist die erste
Langzeitmission für Mogensen, der bereits 2015 im Rahmen einer 10-tägigen
Mission namens Iriss zur Raumstation geflogen ist. Es ist auch das
erste Mal, dass ein internationaler Partner-Astronaut die Rolle des Piloten für
eine SpaceX-Mission der NASA übernimmt.
"Es ist mir eine große Freude, den Einsatz des ESA-Astronauten Andreas Mogensen
für einen Langzeit-Raumflug bekannt zu geben und Ihnen mitzuteilen, dass er sich
in der Ausbildung zum ersten Nicht-US-Astronauten befindet, der ein
Crew-Dragon-Raumschiff steuern wird", so Aschbacher. "Seit seinem ersten Flug im
Jahr 2015 ist Andreas ein unschätzbares Mitglied des ESA-Astronautenteams als
Bindeglied zwischen den europäischen Astronautinnen und Astronauten und dem Johnson
Space Center der NASA in Houston. Wir erleben regelmäßig, wie er
Astronautinnen und Astronauten bei ihren Weltraumspaziergängen über Funk vom
Missionskontrollzentrum aus anleitet, und ich bin gespannt darauf, seine Stimme
noch einmal über Funk aus dem All zu hören. Sein Einsatz als Pilot ist ein
Zeichen für die sich vertiefenden Beziehungen zwischen der ESA und der NASA,
während wir unsere Fähigkeiten im erdnahen Orbit ausbauen und noch weiter in den
Weltraum vordringen."
Mogensen ist der erste dänische Staatsbürger, der ins Weltall geflogen ist und
seine Iriss-Mission war wortwörtlich ereignisreich. Anders als die meisten
Astronautinnen und Astronauten, die eine Woche Zeit haben, sich an ihre neue
Umgebung zu gewöhnen, arbeitete er jeden Tag 90 Minuten zusätzlich, um über 20
ESA-Experimente zu unterstützen, die sich mit neuen Betriebs- und Testmethoden
beschäftigen. Dazu gehörten das Testen einer der Natur nachempfundenen
wasserreinigenden Membran, eine freihändig zu bedienende Brille, die bei
komplexen Aufgaben hilft, und ein enganliegender Anzug, der die bei
Astronautinnen und Astronauten üblichen Rückenschmerzen lindert. Er hat drei
verschiedene Rover auf der Erde ferngesteuert, um sich auf weiter entfernte
Missionen in unserem Sonnensystem vorzubereiten. Außerdem filmte er die als Blue
Jets und Red Sprites bekannten Blitzphänomene als Vorläufer des 2018
installierten Atmosphere-Space Interactions Monitor ASIM.
Mogensen ist als Ersatzpilot für Crew-6 eingeteilt und wird diese Aufgabe
voraussichtlich in einem Crew-Dragon-Raumschiff als Mitglied von Crew-7
erfüllen. Zu dieser Crew gehört auch die NASA-Astronautin Jasmin Moghbeli, die
in Bad Nauheim geboren wurde und zum ersten Mal in den Weltraum fliegen wird.
"Darauf habe ich mich schon seit dem 12. September 2015 gefreut, als ich von
meiner ersten Mission zurückgekehrt bin", sagt Mogensen. "Die Internationale
Raumstation ist ein einzigartiges Labor, in dem wir bahnbrechende Forschung und
Technologieentwicklung betreiben können. Ich kann es kaum erwarten, dorthin
zurückzukehren. Bei der Erforschung des Weltraums geht es darum, unser Wissen zu
erweitern, unseren Horizont zu vergrößern und die Welt zu erschaffen, in der wir
in Zukunft leben wollen. Und es gibt nichts Aufregenderes als das."
Andreas Mogensen ist damit der nächste ESA-Astronaut, der im Anschluss an
ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti in den Weltraum fliegen wird, die als
Teil der Crew-4 im April 2022 starten soll.
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