Sentinel-6 im Regelbetrieb
Redaktion
/ Pressemitteilung von EUMETSAT astronews.com
30. November 2021
Der Copernicus-Satellit
Sentinel-6 Michael Freilich hat seinen Testbetrieb im Orbit erfolgreich
abgeschlossen und liefert seit Ende der vergangenen Woche präzise Daten über die
Höhe des Meeresspiegels. Damit wird die 1992 begonnene Aufzeichnung hochpräziser
Daten über den Meeresspiegelanstieg fortsetzt.
Die Daten des Satelliten Sentinel-6 liefern
wichtige Daten über die Höhe des Meeresspiegels.
Bild: ESA/ATG medialab [Großansicht] |
Mit dem Abschluss der 12-monatigen intensiven Tests des Copernicus-Satelliten
Sentinel-6 Michael Freilich in der Erdumlaufbahn in der vergangenen
Woche werden künftig präzisere – für die Überwachung des Klimawandels
entscheidende - Informationen über den globalen Meeresspiegel bereitgestellt als
je zuvor. Die europäisch-amerikanische Mission wird in Kürze die Referenzmission
sein, an der alle anderen Satellitenmissionen zur Messung des Meeresspiegels
ihre Genauigkeit messen.
Die Freigabe der ersten hochauflösenden Daten des Satellitenhöhenmessers
erfolgte nur wenige Wochen nach der COP26-Tagung in Glasgow, auf der die
wachsende Bedrohung der Küstengemeinden und Inselstaaten durch den steigenden
Meeresspiegel infolge des Klimawandels erörtert wurde. "Die veröffentlichen
Daten sind für die Überwachung der Auswirkungen des Klimawandels auf die
Weltmeere von maßgeblicher Bedeutung", erklärt Julia Figa Saldana, die bei
EUMETSAT für die Meeresspiegelmessungen zuständig ist.
Als Referenzmission für die Satelliten-Ozeanaltimetrie wird Sentinel-6
die 1992 begonnene Aufzeichnung hochpräziser Daten über den Meeresspiegelanstieg
fortsetzen. "Experten aus aller Welt haben die Daten eingehend geprüft und
validiert und bestätigt, dass die Copernicus-Mission Sentinel-6
Michael Freilich robust, präzise und äußerst zuverlässig ist. Indem wir
Sentinel-6 mit seinem Vorgänger Jason-3 auf einen Millimeter genau
abgleichen, stellen wir sicher, dass die 30-jährige Aufzeichnung des globalen
mittleren Meeresspiegels, wie sie von Satellitenradarhöhenmessern erfasst wird,
ununterbrochen fortgesetzt wird."
Der Satellit Copernicus Sentinel-6 Michael Freilich wird von der
EUMETSAT-Zentrale in Darmstadt aus gesteuert, wo seine Altimetriedaten
verarbeitet und anschließend an die Nutzer der Daten weitergeleitet werden. Der
Satellit wurde am 21. November 2020 gestartet. Er ist der erste einer neuen
Generation von Ozeanaltimetriesatelliten, dem 2025 sein Zwilling Sentinel-6B in
die Umlaufbahn folgen wird.
"Die Vorbereitung auf gestiegene Meeresspiegel und Gefahren für die Küsten
beginnt mit Sentinel-6 Michael Freilich", unterstreicht auch Dr. Nadya
Vinogradova Shiffer, wissenschaftliche Leiterin des
Sentinel-6-Michael-Freilich-Programms am Hauptsitz der NASA in Washington. "Die
von diesem Satelliten generierten hochpräzisen Klimadaten werden uns als
Grundlage für informierte Maßnahmen dienen und dazu beitragen, die auf der
Weltklimakonferenz COP26 gesteckten Ziele zu erreichen."
Partner dieser gemeinschaftlichen Mission sind die Europäische Kommission,
EUMETSAT, die Europäische Raumfahrtagentur, die NASA und die US-amerikanische
National Oceanic and Atmospheric Administration mit Unterstützung der
französischen Raumfahrtagentur CNES. Der Satellit erfasst aus einer Höhe von
1336 Kilometern über der Erde im Sekundentakt die Ozeanhöhe auf drei Zentimeter
genau. Damit kann der globale mittlere Meeresspiegel mit einer Genauigkeit von
einem Millimeter ermittelt werden.
Mitte des Jahres herausgegebene, etwas weniger genaue Zwischendaten aus der
Mission Copernicus Sentinel-6 fließen bereits in Wettervorhersagen,
Modelle für jahreszeitliche Prognosen und in die Vorhersage der Entstehung und
Verfolgung von Wirbelstürmen ein.
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