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SUBARU
Wie die Planeten um TRAPPIST-1 kreisen
von Stefan Deiters
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15. Mai 2020

Um TRAPPIST-1 wurden mithilfe der Transitmethode gleich sieben Gesteinsplaneten entdeckt, von denen drei eventuell sogar in der habitablen Zone um den roten Zwergstern liegen könnten. Neue Beobachtungen lieferten nun Informationen über die Bahnen der Planeten in dem rund 40 Lichtjahre entfernten System: Drei umkreisen ihren Zentralstern wie man es erwarten würde.

TRAPPIST-1

Künstlerische Darstellung des Systems TRAPPIST-1 mit drei Planeten im Vordergrund. Bild: NAOJ [Großansicht]

Der Stern TRAPPIST-1 zählt mittlerweile zu den "Stars" unter den Sternen, die über ein Planetensystem verfügen: 2016 hatte man um ihn drei Planeten nachgewiesen, 2017 kamen vier weitere hinzu (astronews.com berichtete). Spannend an den Funden ist nicht nur die Tatsache, dass das System mit einer Entfernung von nur rund 40 Lichtjahren der Erde relativ nahe ist, sondern es sich bei allen sieben Planeten wohl um Gesteinsplaneten handeln dürfte, von denen sich einige zudem noch in der habitablen Zone um ihre Sonne befinden - also in einer Entfernung vom Zentralstern, in der theoretisch flüssiges Wasser auf der Oberfläche existieren kann.

Entdeckt wurden die Planeten mithilfe der sogenannten Transitmethode: Die Astronominnen und Astronomen beobachteten also den Helligkeitsabfall des Sterns, zu dem es kommt, wenn ein Planet - aus unserer Perspektive - vor seiner Sonne entlangwandert. Mit diesem Verfahren wurden schon unzählige extrasolare Planeten nachgewiesen - es erfordert aber natürlich einen günstigen Blickwinkel auf den jeweiligen Stern, weil sich sonst solche Transits nicht beobachten lassen.

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Vergleichbar mit unserem Sonnensystem ist TRAPPIST-1 allerdings nicht: Der Zentralstern ist deutlich lichtschwächer und röter als unsere Sonne und kaum größer als der Gasriese Jupiter. Solche Zwergsterne sind in der Milchstraße ausgesprochen häufig und haben eine extrem lange Lebensdauer - je massereicher ein Stern nämlich ist, desto verschwenderischer geht er mit seinem "Brennstoff" um. Die masseärmsten Sterne "leben" daher am längsten. TRAPPIST-1 liegt im Sternbild Wassermann und ist so lichtschwach, dass er - trotz seiner vergleichsweise geringen Entfernung - weder mit bloßem Auge, noch mit einem Amateurteleskop beobachtet werden kann.

Nun hat ein Team sich das TRAPPIST-1-System mithilfe des japanischen Subaru-Teleskops angeschaut. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollten herausfinden, ob sich die Bahnen der Planeten um TRAPPIST-1 an der Rotation ihres Sterns ausrichten. Dies ist etwa im Sonnensystem der Fall, wo sich alle Planeten ungefähr in einer Ebene um die Sonne bewegen, die kaum zur Rotationsachse der Sonne geneigt ist.

Lange Zeit hielt man dies für die Regel, die sich auch gut mit der Theorie über die Entstehung von Planeten verträgt. Dann hat man allerdings bei extrasolaren Planeten auch Bahnen gefunden, die nur sehr wenig mit der Rotation des Zentralsterns zu tun hatten. Konnten sich diese Planetensysteme tatsächlich so bilden oder ist der beobachtete Zustand anderen äußeren Einflüssen nach ihrer Entstehung zu verdanken? Bei TRAPPIST-1 sollte es solche äußeren Einflüsse nicht geben, da sich in seiner Nähe keine anderen Objekte befinden, die das Planetensystem hätten stören können. 

Durch genaue Beobachtungen eines Transits lässt sich erkennen, welchen Rand des Sterns ein Planet zuerst bedeckt und daraus auf eine mögliche gekippte Umlaufbahn des Planeten schließen. Bislang waren solche Beobachtungen nur bei relativ großen extrasolaren Planeten gelungen, mit dem Subaru-Teleskop gelang dies aber nun auch für drei Planeten um TRAPPIST-1, die alle in der Nacht des 31. August 2018 vor ihrem Zentralstern vorüberzogen. Zwei davon könnten sich in der habitablen Zone befinden.

"Die Daten deuten auf eine Übereinstimmung des stellaren Spins mit den Bahnachsen der Planeten hin", so Teruyuki Hirano vom Tokyo Institute of Technology. "Aber die Genauigkeit war nicht ausreichend, um eine kleine Abweichung wirklich ausschließen zu können. Allerdings ist uns die erste solche Beobachtung mit erdähnlichen Planeten gelungen und weitere Studien werden dieses spannende Exoplanetensystem noch besser charakterisieren können."

Über die Ergebnisse berichtet das Team in einem Fachartikel, der in den Astrophysical Journal Letters erschienen ist.

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siehe auch
  TRAPPIST-1: Ein Planet könnte der Erde ähneln - 5. Februar 2018
TRAPPIST-1: Die Umlaufzeit von TRAPPIST-1h - 23. Mai 2017
Extrasolare Planeten: Der Zwerg und die sieben Planeten - 23. Februar 2017
TRAPPIST-1: Zwei Gesteinsplaneten um nahe Sonne - 21. Juli 2016
TRAPPIST: Drei rote Welten um nahen kühlen Stern - 3. Mai 2016
La Silla: Neues Teleskop für Exoplaneten und Kometen - 8. Juni 2010
Ferne Welten - unsere Berichterstattung über die Suche nach extrasolaren Planeten und außerirdischem Leben
Links im WWW
Preprint des Fachartikels bei arXiv.org
National Astronomical Observatory of Japan
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