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KOSMISCHE STRAHLUNG
Auf Empfang für Partikel aus dem All
Redaktion / idw / Pressemitteilung des Karlsruher Instituts für Technologie
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21. August 2018

Kosmische Strahlung besteht auch hochenergetischen Partikeln, die bislang vor allem durch Teilchenschauer nachgewiesen werden, die diese Partikel beim Eindringen in die Erdatmosphäre verursachen. Bislang wurden dazu Teilchendetektoren und optische Teleskope verwendet. Nun soll die kosmische Strahlung auch im Radiobereich beobachtet werden.

Schröder

Forschungsschwerpunkt von Dr. Frank Schröder ist die Astroteilchenphysik, insbesondere die Radiomessung hochenergetischer kosmischer Strahlung. Foto: Markus Breig, KIT [Großansicht]

Für seine Forschung zur Suche nach den Quellen höchstenergetischer Teilchen der kosmischen Strahlung aus der Milchstraße erhält Dr. Frank Schröder, Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Assistant Professor an der University of Delaware einen sogenannten ERC Starting Grant: Der Europäische Forschungsrat fördert sein Projekt mit 1,6 Millionen Euro für fünf Jahre. Wesentliche Fortschritte der Radiomesstechnik, die Frank Schröder mit Kollegen am Institut für Kernphysik des KIT erzielt hat, ermöglichen es auch nach hochenergetischen Photonen zu suchen, die mit den massiven geladenen Teilchen der kosmischen Strahlung einhergehen.

Die höchstenergetischen Teilchen aus unserer eigenen Galaxis, der Milchstraße, bergen viele Geheimnisse. Die Quellen und Mechanismen, die sie auf so hohe Energien beschleunigen, sind bisher unbekannt. Diese Energien liegen weit über denen, die riesige von Menschen gebaute Beschleunigeranlagen – beispielsweise der Large Hadron Collider des europäischen Kernforschungszentrums CERN in Genf – erreichen können.

Hochenergetische kosmische Strahlung wird durch von ihr in der Erdatmosphäre ausgelöste Teilchenschauer gemessen, die bis zur Erdoberfläche vordringen. Bisher geschieht dies vor allem durch Teilchendetektoren und optische Teleskope. Langjährige Experimente mit Antennenstationen im Umfeld solcher Teilchendetektoren haben gezeigt, dass auch Radiowellen für die Erforschung der kosmischen Strahlung genutzt werden können.

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"Radiowellen können wir rund um die Uhr beobachten, während die optischen Teleskope für die Teilchenschauer nur in klaren Nächten funktionieren. Außerdem ist die Messung mit den Antennen kostengünstiger", erläutert Schröder die Vorzüge der neuen Messmethode. Im Vergleich zu den bisherigen Antennenfeldern soll der künftige Aufbau nun auch Signale mit hundertfach niedrigerer Energie messen. "Damit gehen wir auf die Suche nach Photonen, die aus unserer Galaxis stammen. Ein idealer Standpunkt dafür ist der Südpol, von dem aus das galaktische Zentrum rund um die Uhr zu beobachten ist."

Das galaktische Zentrum ist von dort nur knapp über dem Horizont zu sehen, was für die neuartige Radiotechnik allerdings kein Problem mehr darstellt, da Radiowellen beim Durchgang durch die Atmosphäre kaum abgeschwächt werden. "Wir wollen am Südpol am Standort des IceCube-Experiments ein Messfeld von etwa einem Quadratkilometer Größe mit Antennen bestücken. Damit erwarte ich innerhalb von drei Jahren Messzeit entscheidende Hinweise auf den Entstehungsort der höchstenergetischen Teilchen aus unserer Milchstraße. Wir haben eine Chance die höchstenergetischen Photonen zu finden, die jemals gemessen wurden."

Schröder hat sich bereits während seiner Promotion mit der Radiodetektion kosmischer Strahlung am ehemaligen KASCADE-Experiment am KIT und am Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien beschäftigt. Anschließend hat er als Nachwuchsgruppenleiter am KIT im Rahmen einer von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderte Kooperation das "Tunka-Rex"-Antennenfeld für kosmische Strahlung in Sibirien aufgebaut. Außerdem war er im Vorstand des Young Investigator Network (YIN) aktiv, das eine Plattform für den wissenschaftlichen Führungskräftenachwuchs am KIT bietet.

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