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CASSINI
Unerwartete Leere in Saturnnähe
von Stefan Deiters
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2. Mai 2017

In der vergangenen Woche flog die Saturnsonde Cassini erstmals durch die Lücke zwischen Ringsystem und der Wolkendecke des Gasplaneten. Erste Analysen der dabei gewonnenen Daten ergaben nun, dass diese Region vergleichsweise staubfrei ist. Was die Techniker der Mission freut, überrascht die Wissenschaftler. Schon heute ist ein weiterer Flug durch die Lücke geplant.

Cassini

Cassini wird in den nächsten Wochen noch 21 Mal durch die Lücke zwischen Ringen und Saturnoberfläche fliegen. Bild: NASA/JPL-Caltech [Großansicht]

Für die Saturnsonde Cassini hat das "große Finale" begonnen: Mitte September wird die Sonde in die Atmosphäre des Ringplaneten gesteuert und dann dort verglühen. Zuvor sind noch zahlreiche spektakuläre Flüge durch die Lücke zwischen der Wolkenoberfläche des Gasplaneten und dem inneren Rand des Ringsystems geplant.

Am vergangenen Mittwoch durchflog Cassini erstmals diesen bislang unerforschten Bereich, heute ist eine weitere Passage geplant. Erste Resultate deuten darauf hin, dass es hier deutlich weniger Staubpartikel gibt, als die Wissenschaftler erwartet hatten - ganz zur Freude des Betriebsteams der Sonde, das sich damit weniger Sorgen wegen möglicher Beschädigungen machen muss.

"Offenbar ist der Bereich zwischen den Ringen und Saturn eine große Leere", meint Earl Maize vom Jet Propulsion Laboratory der NASA, der Projektmanager für Cassini. "Cassini kann also auf Kurs bleiben, während die Wissenschaftler versuchen herauszufinden, warum der Staubanteil hier so viel geringer ist, als eigentlich erwartet worden war."

Hätte es in dieser Region deutlich mehr Staub gegeben, wäre vorgesehen gewesen, die große Antennenschüssel von Cassini ständig als Schutz einzusetzen. Die dafür nötige Ausrichtung der Sonde hätte aber bedeutet, dass die Möglichkeiten zum Aufzeichnen von wissenschaftlichen Daten eingeschränkt gewesen wäre. Die Daten aus der ersten Passage deuten nun darauf hin, dass dieser "Plan B" nun nicht nötig ist.

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Während des ersten Flugs durch die Region am 26. April war man genauso vorgegangen: Die schüsselförmige und vier Meter durchmessende Antenne von Cassini war in Richtung der vermuteten einströmenden Staubpartikel ausgerichtet, so dass die empfindlicheren Komponenten der Sonde geschützt gewesen wären. Auf diesen Schutz wird man nun verzichten können - mit Ausnahme von vier Flügen, die die Sonde praktisch durch die inneren Ausläufer des Ringsystems führen werden.

Die Passage durch die Lücke zwischen Saturn und Ringsystem ist für heute vorgesehen, Daten davon werden dann ab morgen erwartet. Anschließend sind noch 20 weitere Passagen geplant, bevor die Sonde dann Mitte September in die Saturnatmosphäre hineingesteuert wird.

Zu dem spektakulären Ende der Mission in der Atmosphäre des Gasriesen hatte sich das Team schon vor längerer Zeit entschlossen, da der Treibstoff der Sonde langsam zur Neige geht. Ohne die Möglichkeit der Steuerung aber bestünde die Gefahr, dass Cassini auf einem der Monde des Saturn aufschlägt, auf dem es für Leben geeignete Bedingungen geben könnte. Eine Verunreinigung durch irdische Bakterien wäre dann nicht ausgeschlossen gewesen.

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siehe auch
Cassini: Blick auf die weißen Flecken des Saturnsystems - 18. April 2017
Cassini: Bester Blick auf die Ringe des Saturn - 31. Januar 2017
Cassini: Auf Tuchfühlung mit den Saturnringen - 6. Dezember 2016
Cassini: Bahnänderung für spektakuläres Missionsfinale - 27. Januar 2016
Links im WWW
Cassini, Webseiten der NASA
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