Wieder ein ESA-Astronaut auf der Raumstation
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
21. November 2016
Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS ist wieder
komplett: In der Nacht auf Sonntag erreichte ein Sojus-Raumschiff mit
drei neuen Crew-Mitgliedern die Station. Mit an Bord war auch der französische
ESA-Astronaut Thomas Pesquet, der im Rahmen seiner Mission Proxima in
den nächsten Monaten rund 50 wissenschaftliche Experimente durchführen wird.
Thomas Pesquet (rechts) nach der Ankunft auf
der ISS im Kreis der ISS-Besatzung.
Bild: NASA TV [Großansicht] |
Der ESA-Astronaut Thomas Pesquet, die NASA-Astronautin Peggy Whitson und der
Roskosmos-Kommandeur Oleg Nowitzky haben am Wochenende nach einem zweitägigen,
routinemäßig verlaufenen Flug mit ihrer Sojus-MS03 an der
Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das Trio war am 17. November um 20.20
Uhr MEZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus zu der in 400 Kilometern Höhe
die Erde umkreisenden Raumstation gestartet.
Damit flog zum ersten Mal ein ESA-Astronaut mit einem Raumfahrzeug vom Typ
Sojus-MS, einer weiterentwickelten Ausführung des russischen
Raumschiffklassikers, der nunmehr seit fast 50 Jahren im Einsatz ist. Doch auch
in dieser neuen Version fühlt sich die Reise für die Mannschaft eher wie ein
zweitägiger Aufenthalt in einem Kleinwagen an. Während ihres Flugs standen die
Astronauten in ständigem Funkkontakt zur Moskauer Bodenkontrolle.
Nachdem die Astronauten am Sonnabend um 22.58 Uhr MEZ an der ISS andocken
konnten, wurden sie um 01.40 Uhr MEZ von ihren Kollegen, dem NASA-Astronauten
Shane Kimbrough und den Kosmonauten Andrej Borisenko und Sergej Ryschikow, an
Bord begrüßt. Die nunmehr sechsköpfige Mannschaft wird die Station einsatzbereit
halten und dort unter den einzigartigen schwerelosen Bedingungen eines
Weltraumlabors wissenschaftliche Experimente durchführen, die auf der Erde nicht
möglich wären.
Pate für den Namen von Pesquets Mission war gemäß der Tradition, die
Missionen französischer Astronauten nach Sternen oder Sternbildern zu benennen,
der der Sonne am nächsten liegende Stern Proxima Centauri. Die Mission ist
Bestandteil der Langzeit-Vision der ESA für eine im Dienste der europäischen
Gesellschaft stehende Nutzung von Raumfahrzeugen in der Erdumlaufbahn als
Lebens- und Arbeitsplatz, wobei die dabei gesammelten Erfahrungen der
Vorbereitung künftiger Explorationsmissionen in weiter entfernt liegende
Regionen des Sonnensystems zugutekommen sollen.
Pesquet wird etwa 50 wissenschaftliche Experimente für die ESA und die
französische Raumfahrtagentur CNES durchführen und an mehreren
Forschungsarbeiten der anderen an der Raumstation beteiligten Partner
teilnehmen.
Mit dem ehemaligen Linienpiloten Pesquet sind nun alle sechs der 2009 von der
ESA neu eingestellten Astronauten in den Weltraum geflogen. Bei Pesquets Mission
handelt es sich ferner um die neunte Langzeitmission eines ESA-Astronauten und
den ersten Flug eines Franzosen zur ISS, seit ESA-Astronaut Léopold Eyharts 2008
die Installierung des europäischen Weltraumlabormoduls Columbus begleitet hat.
Die Neuankömmlinge werden insgesamt sechs Monate im All verbringen, bevor sie
mit der Sojus-MS03 wieder in der kasachischen Steppe landen werden.
ESA-Astronaut Paolo Nespoli, der für diese Mission noch als Reserve-Astronaut
fungierte, steht bereits in den Startlöchern für seine für 2017, kurz nach
Pesquets Rückkehr geplante Mission.
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