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ORBITAL-3
Antares-Rakete nach Start explodiert
von Stefan Deiters
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29. Oktober 2014

Schwerer Rückschlag für Orbital Science und das von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA initiierte kommerzielle Programm zur Versorgung der Internationalen Raumstation ISS: Kurz nach dem Abheben explodierte gestern Nacht eine Antares-Trägerrakete. Sie sollte einen Cygnus-Raumfrachter zu seinem dritten regulären ISS-Versorgungsflug ins All bringen.

Antares-Start

Die Antares-Rakete explodierte gestern Abend nur wenige Sekunden nach dem Start von der Wallops Flight Facility der NASA in Virginia. Foto: NASA / Joel Kowsky  [Großansicht]

Es war fast schon zur Routine geworden: Regelmäßig starteten in den vergangenen Monaten Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS - russische, europäische, japanische und auch amerikanische Raumfrachter brachten Nahrungsmittel, Ersatzteile und Experimente zur Raumstation. Die NASA setzte dabei, nach Außerdienststellung der Shuttle-Flotte, ganz auf ihr kommerzielles Programm zur Versorgung der ISS und hat entsprechende Aufträge an die Firmen SpaceX und Orbital Science vergeben.

Gestern Abend um 23.33 Uhr MEZ sollte nun die dritte reguläre Versorgungsmission von Orbital Science zur ISS starten - an Bord einer von dem Unternehmen selbst entwickelten Trägerrakete vom Typ Antares. Diese hatte zuvor bereits zwei Raumfrachter vom Typ Cygnus im Rahmen regulärer ISS-Versorgungsmissionen ins All gebracht und auch eine erfolgreiche Qualifizierungsmission durchgeführt, um überhaupt in den Genuss des NASA-Auftrags zu gelangen.

Gestern zeigte sich allerdings, dass Raumfahrt auch heute noch alles andere als "Routine" ist: Gerade in dem Moment nämlich, als der NASA-Kommentator die erfolgreiche Zündung der Triebwerke und das Abheben der Antares verkündet hatte, leuchtete es am unteren Ende der Rakete plötzlich ein wenig heller auf, als es eigentlich sollte. Die Rakete begann langsam zur Erde zurückzufallen und verwandelte sich in einen gewaltigen Feuerball.

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Am Boden kam es dadurch offensichtlich zu erheblichen Schäden, Menschen aber sollen, so die offiziellen Angaben, nicht verletzt worden sein. Für das kommerzielle ISS-Versorgungsprogramm der NASA und insbesondere für Orbital Science dürfte der missglückte Start ein beträchtlicher Rückschlag sein. Orbital Science sollte bis 2016 insgesamt acht Versorgungsflüge im Auftrag der NASA durchführen.

Der nächste Flug eines Cygnus-Raumfrachters ist gegenwärtig noch für April 2015 geplant. Ob dieser Termin zu halten sein wird, muss eine gründliche Analyse der Ursache für das katastrophale Ende der Mission Orbital-3 ergeben. So schmerzlich die Verluste an Versorgungsgütern und zahlreichen wissenschaftlichen Experimenten auch sind, wird das Scheitern von Orbital-3 nicht zu einem Versorgungsengpass auf der ISS führen. Heute Morgen schon hob beispielsweise ein russischer Progress-Raumfrachter ohne Probleme zur ISS ab.

"Die NASA ist natürlich enttäuscht darüber, dass die dritte reguläre Versorgungsmission von Orbital Science nicht erfolgreich war", meinte William Gerstenmaier, der für die bemannte Raumfahrt zuständige Administrator am NASA-Hauptquartier in Washington. "Wir werden es aber erneut versuchen, wenn klar ist, was die Ursache für das Versagen war. Das Unternehmen Orbital hat seine Leistungsfähigkeit bei seinen ersten zwei Missionen unter Beweis gestellt und wir wissen, dass sie diese Erfolge auch wiederholen können. Der Start von Raketen ist ein sehr schwieriges Unterfangen und wir lernen von jedem erfolgreichen Start und auch von jedem Rückschlag."

Bei der Antares-Trägerrakete handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Orbital Science. Bei einem Triebwerkstest im vergangenen Mai für einen für das kommende Jahr geplanten Antares-Start hatte es ein schweres Problem gegeben. Das gestern verwendete Triebwerk von gleicher Bauart galt aber als sicher und war vorher eingehend getestet worden. Ob es für das Scheitern des Starts verantwortlich war, steht gegenwärtig noch nicht fest.

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ISS - die astronews.com Berichterstattung über die Internationale Raumstation
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