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APEX
Die Staubwolken von Messier 78
von Stefan Deiters
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2. Mai 2012

Ein neues, jetzt von der Europäischen Südsternwarte ESO veröffentlichtes Bild des Reflexionsnebels Messier 78 zeigt, wie interessant die Beobachtung von Staub sein kann. Das Radioteleskop APEX ließ nämlich in den dunklen Staubschwaden des Nebels die Regionen sichtbar werden, in denen gerade neue Sterne entstehen.

M78

Die APEX-Beobachtungen von M78 (orange) überlagert über eine Aufnahme im sichtbaren Bereich des Lichtes. Bild: ESO / APEX (MPIfR / ESO / OSO) / T. Stanke et al. / Igor Chekalin / Digitized Sky Survey 2 [Großansicht]

Für Astronomen kann Staub im All durchaus ein Ärgernis sein, versperrt er doch - zumindest im sichtbaren Bereich des Lichts - den Blick auf so manches interessante Objekt. Auf der anderen Seite spielen sich in dichten Gas- und Staubwolken aber auch Prozesse ab, die letztlich zur Geburt neuer Sonnen und neuer Planetensysteme führen. Um diese beobachten zu können, weichen Astronomen daher in andere Wellenlängenbereiche aus, etwa in den Submillimeter-Bereich.

So haben Wissenschaftler jetzt mit dem Atacama Pathfinder Experiment (APEX) den Reflexionsnebel Messier 78 (M78) ins Visier genommen, der nördlich des sogenannte Gürtels des Orion liegt. APEX ist ein Radioteleskop, das als Prototyp für die Radioschüsseln des Teleskoparrays ALMA diente, das gegenwärtig gerade in Chile gebaut wird (astronews.com berichtete). Doch bereits mit APEX lassen sich interessante wissenschaftliche Beobachtungen machen. Im sichtbaren Bereich des Lichts erscheint Messier 78 (zu sehen in der Bildmitte) wie ein typischer Reflexionsnebel: An den Wolken aus Gas und Staub der Region wird das Licht der umliegenden Sterne reflektiert. Der Nebel leuchtet also - Gegensatz zu einem Emissionsnebel - nicht selbst, sondern reflektiert lediglich Sternenlicht.

Die APEX-Daten, die bei der jetzt veröffentlichten Aufnahme als orangefarbenes Bild über eine Aufnahme im optischen Bereich gelegt wurden, machen auch die Strahlung der kalten Klumpen aus Staub in dieser Region sichtbar. Einige davon sind kälter als -250 Grad Celsius. Im sichtbaren Bereich des Lichtes lässt sich in diese Bereiche nicht hineinschauen - sie erscheinen dunkel.

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So werden dank APEX auch Strukturen in einer Staubschwade erkennbar, die auf optischen Aufnahmen den Nebel zu teilen scheint. Die Staubschwade liegt also - von der Erde aus betrachtet - vor dem Nebel und verschluckt dessen bläuliches Licht. An anderer Stelle hingegen ist außer den orangefarbenen APEX-Daten auch im sichtbaren Licht etwas zu erkennen, was darauf hindeutet, dass in diesem Fall der dichte Klumpen aus "leuchtendem" Staub hinter dem Reflexionsnebel liegt.

Beobachtungen des Gases in diesen Wolken zeigen, dass Gas aus einigen Klumpen mit hoher Geschwindigkeit in die Umgebung hinausschießt. Es stammt von jungen Sternen, die sich gerade aus dem Material der Wolke bilden. Die Gasströme sind also ein Hinweis darauf, dass es sich bei den Klumpen tatsächlich um Regionen handelt, in denen gerade neue Sterne geboren werden.

Am oberen Bildteil ist mit NGC 2071 noch ein weiterer Reflexionsnebel zu erkennen. Während sich im unteren Bereich der Aufnahme nur massearme Sterne befinden, liegt in NGC 2071 ein etwas massereicherer junger Stern, der es etwa auf die fünffache Masse unserer Sonne bringt. Er ist als hellster Punkt der APEX-Beobachtungen zu erkennen.

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Die Staubwolken von Messier 78. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
APEX: Blick in die Taurus-Molekülwolke - 15. Februar 2012
Barnard 68: Eine Sterngeburt wird angekündigt - 18. Juni 2009
APEX: Pfadfinder in der Wüste - 26. September 2005
Links im WWW
ESO
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