Bester Blick auf Apollo-Landeplätze
von Stefan Deiters astronews.com
7. September 2011
Die NASA hat jetzt die bislang detailreichsten Aufnahmen
veröffentlicht, die aus dem Mondorbit von den Landeplätzen der Apollo-Missionen
12, 14 und 17 gemacht wurden. Deutlich zu erkennen sind darauf die Fußspuren der
Astronauten und die Position von wissenschaftlichen Instrumenten. Die Bilder
stammen von der Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter.
Der aktuelle Blick des Lunar Reconnaissance
Orbiters auf die Landestelle von Apollo 14.
Bild: NASA
Goddard Space Flight Center / ASU [Großansicht] |
"Wir können nun den Weg der Astronauten besser als zuvor
rekonstruieren und so feststellen, wo sie Bodenproben gesammelt haben",
erläutert Noah Petro, Geologe am Goddard Space Flight Center der NASA, die
Bedeutung der Aufnahmen, die mit der Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter
(LRO) gemacht wurden. Die NASA veröffentlichte jetzt insgesamt drei neue Bilder,
die die Landeplätze von Apollo 12, 14 und 17 zeigen.
Auf allen Aufnahmen sind die Fußspuren der Astronauten auszumachen, auf dem Bild
des Apollo-17-Landeplatzes kann man auch die parallelen Fahrspuren des
Mondautos erkennen, das noch immer östlich der Landeeinheit geparkt
ist.
"Die neuen, aus niedriger Höhe aufgenommenen Bilder der Narrow Angle Camera
erlauben einen schärferen Blick auf die Mondoberfläche", so Mark Robinson von der
Arizona State University, der verantwortliche Wissenschaftler für die
Lunar Reconnaisance Orbiter Camera (LROC). "Ein gutes Beispiel dafür
ist die Schärfe der Fahrspuren des Mondautos an der Apollo-17-Landestelle.
Auf früheren Aufnahmen waren sie zwar auch zu erkennen, doch jetzt sieht man
scharfe parallele Linien auf der Oberfläche."
Auf allen jetzt veröffentlichten Bildern sind auch Spuren zu erkennen, die in
westliche Richtung von der jeweiligen Landefähre führen. Hier haben die
Astronauten das Apollo Lunar Surface Experiments Package
(ALSEP) aufgestellt, ein Instrumentenpaket, das Daten über die Umweltbedingungen
und das Innere des Mondes sammeln sollte. ALSEP war ein wichtiger Bestandteil
der Apollo-Missionen und lieferte erstmals Informationen über den
inneren Aufbau des Erdtrabanten.
Die detailreicheren Bilder wurde möglich, weil das LRO-Team den Orbit der
Sonde angepasst hatte: "Ohne die mittlere Höhe zu ändern, haben wir die Bahn
elliptischer gemacht und dafür gesorgt, dass ihr niedrigster Teil auf der von
der Sonne beleuchteten Seite des Mondes liegt", erklärt John Keller vom
Goddard Space Flight Center, der stellvertretende Projektwissenschaftler
für LRO. "Dadurch war LRO in der perfekten Position, um diese neuen Bilder
machen zu können."
Durch das Manöver wurde die Mondsonde auf eine Bahn gebracht, auf der sie den
Mond nicht mehr in einer konstanten Höhe von 50 Kilometern umkreist, sondern
zeitweise nur 21 Kilometer von der Oberfläche entfernt ist. Diese Bahn hielt LRO
für insgesamt 28 Tage, so dass sich der Mond währenddessen einmal um die eigene
Achse drehen und die Oberfläche komplett mit der Weitwinkelkamera von LROC
erfasst werden konnte. Seit gestern befindet sich LRO wieder auf dem
ursprünglichen Orbit.
Ein Bild der Landestelle von Apollo 17 ist heute als unser
Bild
des Tages zu sehen.
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