Letztmalige Suche nach einem Signal
von Stefan Deiters astronews.com
17. Mai 2010
In dieser Woche versucht die NASA-Sonde 2001 Mars Odyssey
ein letztes Mal ein Signal des Marslanders Phoenix aufzufangen, der vor
rund zwei Jahren in der Nordpolarregion des Roten Planeten gelandet war. Die
Sonne steht dort jetzt besonders hoch, so dass ausreichend Sonnenlicht auf die
Solarzellen von Phoenix fallen sollte.
Sucht zum
letzten Mal nach einem Signal von Phoenix: die Sonde 2001 Mars Odyssey. Bild:
NASA / JPL |
In den kommenden Tagen soll die NASA-Sonde 2001 Mars Odyssey
insgesamt 61 Mal die Landestelle von
Phoenix in der Nordpolarregion des Mars überfliegen und darauf achten, ob
der Lander nicht vielleicht doch versucht, mit der Erde Kontakt aufzunehmen. Bei
drei vorangegangenen Kampagnen im Januar, Februar und April hatte 2001 Mars
Odyssey die Region insgesamt 150 Mal überflogen, dabei aber kein Signal von
Phoenix registriert (astronews.com berichtete).
Phoenix war am 25. Mai 2008 in der
Nordpolarregion des Mars gelandet und hatte dort mehrere Monate lang
Untersuchungen angestellt. Die ursprünglich auf drei Monate angesetzte Mission
dauerte rund zwei Monate länger als geplant. Sie endete mit Beginn des Herbstes
in der nördlichen Polarregion. Die Solarzellen des Landers konnten damals nicht
mehr ausreichend Energie produzieren.
Nach Ende des Winters auf der Nordhalbkugel des Mars sollten die Solarzellen aber
inzwischen wieder ausreichend Energie produzieren und Phoenix sich
somit wieder reaktivieren können - wenn der Lander denn die harschen Bedingungen
des Winters unbeschadet überstanden haben sollte. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch
äußerst gering: Die Komponenten waren nämlich nicht für diese extremen
Minusgrade ausgelegt. Trotzdem wollte man bei der NASA auch für den
unwahrscheinlichen Fall gewappnet sein und führte in den vergangenen
Monaten regelmäßige Suchkampagnen durch, um nicht ein Signal von Phoenix
zu verpassen.
Am 13. Mai 2010 war nun Mittsommer auf der Nordhalbkugel des Mars. Die Sonne steht für Phoenix
damit höher am Himmel als während aller vorheriger Suchkampagnen. Trotzdem sind
die Erwartungen des Teams auch diesmal gering. "Wir wollten aber ganz sicher
gehen und haben uns daher entschieden, um Mittsommer, wenn die Bedingungen für
den Lander am besten sein sollten, eine letzten Versuch zu machen, ein Signal
von Phoenix aufzufangen", so Chad Edwards vom Mars Exploration
Programm der NASA am Jet Populsion Laboratory.
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Phoenix, Seite der
University of Arizona |
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